Freitag, 13. Juni 2008
Freitag, der 13. an einem Donnerstag!
Mann, war dass ein Armutszeugnis, welches die deutsche Nationalmannschaft gestern gegen die Kroaten abgelegt hat! Und die Polen sind auch zu doof, um die Österreicher zu schlagen ... oh, da muss ich vorsichtig sein, wir spielen ja auch noch gegen das Land des Co-Gastgebers. Da haben wir ja noch eine Chance uns so zu blamieren.
Muss mich bei meinen treuen Lesern zunächst entschuldigen, dass ich gestern kein Statement abgegeben habe. Kam wegen Zeitknappheit nicht dazu. Forca Portugal! War schon klasse, wie souverän die Portugiesen ins Viertelfinale eingezogen sind. Die Tschechen waren zwar lange Zeit ein gleichwertiger Gegner, aber Ronaldo & Co. waren an diesem Tag einfach eine klasse besser. Ein trauriges Ende für eines der Gastgeberländer. In der Baseler Wasserschlacht alles gegeben und dennoch noch in der Nachspielzeit geschlagen. Ich tippe ja in Tipprunden. Die Nachspielzeit, und ins Besondere die 93. Spielminute wird mir im Zusammenhang mit der EURO´08 für den Rest meines Lebens in negativer Erinnerung bleiben. Sowohl das Schweizspiel, als auch das Polenspiel hatte ich richtig getippt. Bis zur 90. Minute. Danach fielen dann noch jeweils die wichtigen Tore in der Nachspielzeit. Verdammter Mist! Liebe Schweizer, vielleicht ist es Euch ja ein Trost, dass ihr ein ganz sympathischer und sehr guter Gastgeber seid. Und ja, ich glaube, wenn Eure Leistungsträger nicht verletzt gewesen wären, dann hätte das Türkeispiel nicht schon Euer Ausscheiden bedeutet.
Mittwoch konnte ich aus gesundheitlichen Gründen noch nicht mal mit der Hobbytruppe Fußballspielen. Das hatte negativen Einfluss auf mein Gemüt. Und dann noch die Spielausgänge, die meinen Tippschein zur Verbrennung frei gaben. Ich hatte geglaubt, es gibt keine Steigerung mehr. Aber es sollte noch schlimmer kommen .....
Meine schlechte Laune vom Mittwoch war am Donnerstagmorgen nicht verflogen, obwohl ich mich wie ein Schuljunge auf das Deutschlandspiel freute. Auf der Arbeit läuft es momentan nicht rund. Von daher konnte ich mich (noch) nicht vollkommen auf das Spiel konzentrieren. Es sah fast so aus, dass ich diesmal nicht mit meiner Truppe zum Spiel fahren konnte. Zumal auch die Gruppe sich nicht entscheiden konnte, ob wir lieber an den Elbershallen bzw. dem Australier in Hagen (also Indoor auf Grund der schlechten Witterungsverhältnisse), oder doch zu den Westfalenhallen nach Dortmund zum Gruppenglotzen fahren sollten. Ich habe das ganze Hickhack nicht mitbekommen, aber es hat die Ehe" von Olli stark belastet. ;-) Wir hatten auf dem Hinweg wieder sehr viel Spaß, und die Sache mit dem Rudelglotzen in der Westfalenhalle ist auch ne gute Sache gewesen. Die Stimmung vor dem Spiel war hervorragend. Über das Spiel sage ich nur: Deutschland : Kroatien 1 : 2. Danach tobte der Mob. Die Jugendlichen wussten nicht wohin mit ihrem Frust. Alles was nicht niet. und nagelfest war, wurde zerstört. Zynismus machte sich breit. Er richtete sich die Polizei, Bahnbeamte und Mitmenschen anderer ethnischer Herkunft. Manche ergaben sich auch dem Sarkasmus, um mit der Situation fertig zu werden. Wir versuchten uns mit guter Laune und positiven Gedanken in Richtung Spiel gegen Österreich am Montag von den Negativerlebnissen abzulenken. Das klappte soweit auch ganz gut. Ich lernte zwei Schwedinnen kennen, welche im Rahmen ihres Deutschlandbesuchs bezüglich des Tokio Hotel Konzertes in Dortmund ihre Wartezeit mit dem Public Viewing in der Westfalen-Halle verkürzten. Total süß. Schwichti trug eine niedliche Blondine auf seinen Schultern. War auch lustig. Auch die aus Trotz feiernden Fans machten Laune. Was sich allerdings in der S-Bahn Richtung Innenstadt abspielte, kann man nur mit Terror bezeichnen. Die Jugendlichen flippten nun total aus und nahmen den ganzen Wagon auseinander. Alles, wirklich alles wurde zerstört. Ich musste auch darunter leiden. Mir fiel ein Gitter, welches als Schutzvorrichtung für die Neonröhren im Abteil vorgesehen ist, mit voller Wucht auf mein Kopf. Hört sich harmlos an. Aber dieses Gitter besteht nicht nur aus Plastik. Die Streben sind aus Metall. Und genau diese Bauteile habe ich abbekommen. Ich saß auch mit dem Rücken zu den Übeltätern, so dass natürlich noch die böse Überraschung hinzukam. Da war ich nun endgültig bedient. Erst dieses völlig bescheidene Fußballspiel, dann diese total hirnlosen Idioten! Mir brummte und brummt noch der Schädel. Trotzdem haben wir uns noch die Polen gegen Österreich im Stade angeschaut. Aber wie gesagt, selbst die Polen sind zu doof mal einen 3er einzufahren. Das 1:1 kommt ja auch noch unseren Versagern" zu gute. Meinen Tippschein wie gesagt nicht. Den ganzen Mist erst einmal verdauen, und dann schauen wir mal ....
Ein paar Russen hatten sich beim Imbiss zwischendurch auch mit uns angefreundet. Inzwischen hatte ich ne Schwedin und eine Kroatin geküsst. Von einer Polin und von den Russinnen wurde ich geknutscht (ich hoffe, der Unterschied zwischen einem Kuss und einem Knutscher ist jeden geläufig?). Wenn ich nicht so im Regen gestanden hätte (im wahrsten Sinne des Wortes, meine Kleidung war völlig durchnässt), dann hätte man diesbezüglich auch sagen können, der Tag war gar nicht so schlecht. Wie wir unseren Aufenthalt in Dortmund haben ausklingen lassen, kann und darf ich hier nicht berichten, weil die Redaktion sonst Ärger bekommen könnte. Nur soviel: 2 unserer Mitstreiter wollten einer bestimmten Personengruppe, welche sich hauptsächlich an einem Ort unweit des Dortmunder Hauptbahnhofes aufhält, eine Performance des Deutschland Liedes aus der Stefan Raab Show de de dedededede de de dedededede, ich liebe Deutscheland!" entlocken. Wurde 2006 verwirklicht, kam auf Grund der Schlechtwetterlage (Deutschland hat verloren, Schei..wetter, schlechte Laune der Anwohner, usw.) dieses Mal nicht zustande. Dann ging es nach Hause! Endlich! Dieser sehr schlechte Tag muss erst einmal verdaut werden.
Lieber Gruß
Euer Christian
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1 Kommentar:
Schwichte soll die Blondine bloß nicht runterlassen und am Samstag zum 140-jährigen Geburtstag mitbringen. Diese zunehmende Randale nach oder bei Fußballspielen geht mir auch auf den Keks. Nicht gut für das Bild von der Sportart in der Öffentlichkeit.
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