Fiii-naaa-le! Ohh-ho! Fiii-naaa-le! Ohhohoho! Wien, Wien, wir fahren nach Wien!
Rote Karte für Andy!
Nach den ganzen Strapazen der letzten Tage und Wochen wusste ich gestern bis 17:00 Uhr nicht, ob ich wirklich vor die Tür gehen sollte. Alles tat mir weh, vor allem meine Füße. Durch die Hitze in Wien waren sie mächtig angeschwollen. Und das ich müde war und bin muss ich ja gar nicht mehr erwähnen. Ich hatte mehrere Möglichkeiten, um mir mit Freunden das Spiel gemeinsam anzuschauen. Toto hatte mich dazu eingeladen, mit ihm und ein paar anderen, im Würzburger das Spiel anzuschauen und dabei leckeres Grillgut vom Grill zu speisen und das eine oder andere Bier zu genießen. Da ich bis 17:15 Uhr arbeiten musste habe ich es mal wieder nicht zum Hobbyfußball geschafft. Mit meinen Füßen konnte ich das eh vergessen. Andy hatte der Gemeinschaft der WM 2006 & EM 2008 vorgeschlagen, das Spiel an den Elbershallen im V.I.P.-Bereich anzuschauen. Diese Idee kam sehr gut an. Für 25 Euro konnte man so viel Essen & Trinken, wie man mochte. Olli, Fred, Simon und Andys Bruder waren sofort dabei. Ich habe mich gestern morgen erst ernsthaft mit dem Gedanken auseinander gesetzt. Ich wollte zunächst einmal die Nacht abwarten, ob es mir auf Grund meiner gesundheitlichen Verfassung überhaupt möglich ist, mich im wahrsten Sinne des Wortes so lange auf den Beinen zu halten. Meine Gedanken waren Mensch, Christian, reiß dich am Riemen! Es ist das Halbfinale der EM 2008 und dann noch gegen die Türken! Was kann es besseres geben." Meine Vorfreude auf das Spiel war stärker als meine Bedenken. Ich sagte Andy via SMS zu. Er besorgte über einen Kumpel die Karten. Wien hatte mir viel Freude bereitet. Und Toto ist mir ein sehr guter Freund. Aber ich wollte sei es aus alter Tradition, oder aus Aberglaube das Spiel unbedingt mit meinen Gefährten auf der Großleinwand verfolgen. Nimm es mir nicht übel, Toto.
Bei der Arbeit fielen mir fast die Augen zu. Auch in Deutschland ließ das Wetter zu Wünschen übrig. Es war auch zunächst sehr warm und nach dem Regen sehr schwül. Gut, dass mich meine Arbeit wach hielt. Meine Kollegen wollten natürlich auch alles über die Fahrt nach Wien wissen. Um 17:15 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Hause. Dann auf der A 46 natürlich wieder Stau. Eigentlich hatte ich bis zu unserem Treffen am Eilper Denkmal um 18:30 Uhr noch genügend Zeit, aber durch den Stau kam ich erst gegen 18:10 Uhr Zuhause an. Schnell das Trikot, welches ich schon zum Halbfinale der WM 2006 getragen hatte [Aberglaube], übergestreift und die rechte Wange mit dem Deutschland-Flaggen Tattoo geschmückt. Dann konnte es losgehen! Ab zur Bushaltestelle gerannt, den Bus gerade noch bekommen und wegen der schwülen Luft gleich wieder durchgeschwitzt. Bei der Fahrt durch die Stadt konnte ich gut beobachten, wie sich die Fans beider Lager auf das Spiel vorbereiteten. Die Türken schmückten in Höfen ihre Autos mit den Fahnen ihres Landes. Auf der Motorhaube prangerte der türkische Halbmond. Die Deutschen hingegen, tranken sich den restlichen Mut an. Überall sah man die jungen Leute mit den Bier- und Wodka-Pullen in den Straßen. Man hatte wohl doch noch ein wenig mehr Respekt vor den Türken, als man es zugeben wollte. Ich hörte von überall her: Wir gewinnen 4:1!" oder Was wollen die mit ihrer B-Elf schon gegen uns ausrichten!". Der Zweifel in den Stimmen und den Gesichtern war aber unverkennbar. Auch die düster klingenden Schlachtgesänge der Türken verdeckten nur den Bammel den die Osmanen vor dem negativen Ausgang des Spiels hatten. Zuviel stand auf dem Spiel. An der Bushaltestelle Eilper Denkmal" stieg ich aus und sah zunächst Frau Lehmann, die ich bei der WM 2006 kennen gelernt hatte und die von Andy so liebevoll benannt wurde. Sie spielt selbst Handball und hatte sich damals mit uns beim Public Viewing ein Spiel angeschaut. In Dahl wolle sie sich das Spiel mit Freunden anschauen. Sie nahm den nächsten Bus und ich ging nachdem ich mir Geld von der Kasse abgeholt hatte zu Andy, der an der Aral Tankstelle stand und sich schon mal ein paar Bierchen tankte". So lernte ich zunächst die Leute kennen, welche sich mit uns das Spiel im V.I.P. Bereich anschauen wollten. Hagen kam mit einer langen amerikanischen Limousine und nahm uns bis zu den Eingangstoren der Elbershallen mit. So fuhren wir schon mal standesgemäß" vor. Fix, Simon (Foxi) und Olli [mit ein wenig Verspätung] warteten schon auf uns am Eingang. Zusammen bekamen wir unsere roten Bändchen, die unsere Eintrittskarten zum grenzlosen Schnabulieren waren. Wir tranken einige Bierchen und genossen das leckere Essen. Anlässlich der Partie Deutschland : Türkei gab es Köstlichkeiten aus beiden Ländern. Eine gefüllte türkische Pizza und Braten aus deutschen Landen. Ich fand, eine sehr gut gelungene Idee des Gastronoms! Der DJ, welcher hinter dem Zaun auf dem Platz links vor der Großleinwand seine Platten auflag, brachte mehr oder weniger musikalische Fußballlieder beider Länder auf den Plattenteller. Für meinen Geschmack ein wenig zuviel türkischer Herkunft. Auch hier klangen die Schlachtgesänge der Türken sehr düster und bedrohlich. Ich kann mich ja auch täuschen, vielleicht war der Text auch gar nicht so schlimm und die Osmanen haben ja auch eine Geschichte, auf die sie mit stolz zurück schauen können. Und mit diesem Stolz dürfen sie auch ihre Lieder singen. Es ging immer weiter auf das Spiel zu. Ich genoss noch einmal die warmen Sonnenstrahlen in meinem Gesicht und versuchte mich durch Gespräche abzulenken. Dann ging es los. Arm in Arm sangen wir aus stolzer Brust den Text unserer Nationalhymne. Wie schon zur WM 2006. Aber die ersten Minuten des Spiels ließen nichts Gutes vermuten. Die Türken waren drückend überlegen und erspielten sich eine Torchance nach der anderen. Von den Deutschen nicht viel zu sehen. Die Löw Elf reagierte überaus nervös. In der 13. wackelte die Latte des deutschen Tores ganz bedenklich, nachdem Kazim aus kürzester Distanz zum Schuss kam. Kurz darauf traf Ugur Boral dann zur verdienten Führung des vermeintlichen Underdogs in der 22. Spielminute. Arne Friedrich und Jens Lehmann sahen dabei wie zwei kleine Schuljungen aus, so stümperhaft war ihr Abwehrverhalten. Der Ball wurde durch die Beine Lehmanns gespitzelt, welcher dabei wahrlich keine Figur abgab.
Das Einzige was mir an dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft in der ersten Halbzeit wirklich sehr gut gefiel war, dass sie ohne sich lange fangen zu müssen postwendend den Ausgleich geschossen haben. Lukas P. flankte auf Bastian S. der aus Nahdistanz zum 1:1 in der 26. Spielminute traf. Von Michael Ballack sah man genau wie vom Rest der Mannschaft in der ersten Halbzeit nicht viel. Aber das Tor war klasse. Deutschland konnte das 1:1 in die Halbzeit retten.
Auch die zweite Halbzeit begann verfahren. In der 51. Minute hätte es Elfmeter für das DFB Team geben müssen, nachdem Lahm von Sarioglu auf der Strafraumlinie gefoult worden war. Danach passierte bis zur Schlussphase des Spiels zunächst nicht mehr viel. Simon und Andy waren eh nicht mehr beim Spiel. Vor dem Zaun, welcher als Abgrenzung zu den nicht V.I.P. Leuten diente, waren eine hübsche Polin, eine niedliche Türkin, zwei deutsche Mädels und eine Kroatin. Diese bettelten und himmelten Simon und Andy unentwegt an. Aber nicht wegen des tollen Aussehens der Beiden. Nein, die Mädels wollten alkoholisches Trinkgut von Simon und Andy kostenlos abstauben. Simon bekam sogar die Handynummer der Polin, die vorher noch bestimmt eine halbe stunde lang immer wieder beteuerte, dass sie doch einen Freund hat und sie unmöglich ihre Handynummer preisgeben dürfe. Alte Schlampe! Sorry, aber dass musste mal gesagt werden. ;-) Fix regte sich auch über das Verhalten von Andy und Simon (Foxi) auf. Olli war inzwischen so knülle, dass ihn das Geschehen um ihn herum nur noch bedingt interessierte. Nur Andys Bruder war mit Herzblut bei der Sache. Wer mich kennt, der weiß, dass ich auch Blut und Wasser für die DFB-elf geschwitzt habe. In der Phase des Spiels aber, als beim ZDF plötzlich für 6 Minuten Bild und Ton weg waren, da habe ich mich nur auf eine superhübsche & sexy Polizistin konzentrieren können. Sie hat ein bildhübsches Gesicht, blondes Haar, eine klasse Figur und war sich dessen auch sehr bewusst, obwohl sie mir nur bis zum Hals reichte [und ich bin ja nun auch nicht der Größte]. Es war schon zum Schießen, als dann in der 76 Minute wieder das Bild und der Ton weg waren. Danach ist auf einmal das Schweizer Fernsehen zu sehen. Der Kommentar von Rethy kommt aber schon 3 Sekunden früher. So kommt es, dass Bela Rethy den Führungstreffer durch Kloses Kopfstoß schon feiert, während wir die Entstehung erst versetzt am Schirm verfolgen konnten. Jetzt gab es kein halten mehr. Simons Bier wurde mir mal wieder über den Kopf und mein Trikot geschüttet, die deutschen Fans lagen sich in den Armen, küssten sich, tanzten und hüpften vor Freude. Wir waren uns alle fast sicher, dass dies der Siegtreffer war. Ich wies darauf hin, dass die Türken schon sehr oft noch ein Spiel in den letzten Minuten gedreht hatten während dieser Europameisterschaft. So sollte es auch fast diesmal kommen. Die Türken erzielten nach einem Fehler von Lahm durch Sentürk den Ausgleich in der 86. Spielminute. Nun richteten wir uns auf eine Verlängerung ein. Ich hatte mich während des Spiels mit einem Pärchen angefreundet. Er verstand die Welt nicht mehr und sie versuchte mich und ihn zu beruhigen. Sie war eine sehr attraktive und sympathische Frau. Doch Lahm, der gerade noch den Fehler machte, schoss nach einem sehenswerten Doppelpass mit Hitzlsperger den Ball in der 90. Minute zum entscheidenden 3:2 unhaltbar für Rüstü einnetzte. Andy hatte dies schon nicht mehr mit uns zusammen im V.I.P. Bereich erlebt, weil er durch die Security des Feldes verwiesen wurde. Er wurde dabei erwischt, wie er den Mädels, welche ich vorhin erwähnte, Bier über den Zaun reichen wollte. So musste er das Gelände vor den Elbershallen zusammen mit der niedlichen Türkin verlassen. Mit vier Bierchen in den Händen wurde er durch das Security Team abgeführt. Nach dem Tor durch Lahm, welches die erste Finalteilnahme bei einer Europameisterschaft nach dem gewonnenen Titel der Deutschen 1996 in England bedeutete [wir hatten übrigens seit dem Finale damals kein EM Spiel mehr gewonnen!], bebte der Platz. Ich bekam einen sehr lieben Kuss von der netten Frau. Auch ihr Partner, welcher ja gemerkt hatte, dass ich genauso litt wie er selbst, umarmte mich voller Erleichterung. Wir hatten es geschafft. Fiii-naaa-le! Ohh-ho! Fiii-naaa-le! Ohhohoho! Wien, Wien, wir fahren nach Wien! Ich weiss gar nicht wie viele Menschen mich umarmt und/oder geküsst haben. Auch eine junge blonde Frau, welche auch während des Spiels die ganze Zeit in unserer Nähe stand gab mir links und rechts ein Küsschen und drückte mich innig. Sie sagte mir, dass sie noch nie jemanden wie mich gesehen hat, der so intensiv bei einem Fußballspiel mitgegangen war. Dadurch hatte sie nie das Gefühl, dass Deutschland verlieren könnte. Ich war völlig überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich konnte mich aber leider- nicht weiter mit ihr unterhalten, weil mich Simon und Olli von hinten in die jubelnde Menge rissen. Also, junge hübsche Lady, wenn Du dies hier jemals lesen solltest, dann möchte ich Dir aufrichtig für Deine Worte danken und würde mich freuen Dich einmal wieder zu sehen. Die Party war im vollen Gange. Ich bin dann noch auf alle Türken im V.I.P. Bereich zugegangen und habe ihnen zu dem tollen Spiel gratuliert. Und dies tat ich wirklich voller Bewunderung und Respekt. Und dieser Respekt wurde auch mir gegenüber gezeigt. Man sagte mir, dass nun die Deutschen auch das Endspiel gewinnen sollen. Mit diesen guten Wünschen machten wir uns alle auf den Weg, den verloren gegangenen Sohn wieder zu finden. Olli und ich haben dann noch vor den Augen des Security-Teams unter einer Laterne unser Flüssigkeitshaushalt ein wenig gesenkt. Die Sicherheitsleute haben dann zwar eine Welle gemacht, aber wenn man uns den Weg zu den Toiletten versperrt, dann muss man sich nicht wundern, wenn wir uns so auf diesem Wege entleeren mussten. Bald hatten wir unser Lahm wieder (Schwichte trägt das Trikot von Lahm). Wir wanderten Richtung Marktplatz. Dabei sangen wir das Lied So gehen die Deutschen, die Deutschen die gehen so, und so gehen die Türken, die Türken, die gehen so!". Man muss sich dabei vorstellen, dass beim Gang des Siegers aufrecht und in jubelnder Position gelaufen und beim Gang des Verlierers in gesenkter und demütiger Haltung der Lauf fortgeführt wird. Wir gingen an der Kirche vorbei, und sahen schon den tosenden Autokorso welcher sich in Richtung Innenstadt bewegte. Es war das schönste, was ich an diesem Tage erlebte. Wir nahmen unsere großen Deutschlandfahnen in die Hand und ließen die Autos unter den Flaggen herfahren. So wie der Stier das rote Tuch des Toreros auf die Hörner nimmt, so nahmen die heranfahrenden Autos unsere Fahnen auf die Haube. Die Leute stiegen aus und tanzten mit uns das Humba, Humba, täterä". Alle freuten sich überschwänglich. Selbst die Polizei feierte mit. Im der Kneipe Im Käfig" nahmen wir uns dann noch auf die Schnelle ein Bier. Auch hier feierten alle fröhlich. Der Besitzer der Kneipe ist ja Grieche und ich fragte ihn scherzhaft, ob er mir nicht den Pokal gleich mitgeben möchte. Der Tross zog weiter Richtung Rathaus. Nur Simon (Foxi), Olli und Fix verabschiedeten sich in Richtung Puff im Wasserlosen Tal. Diesmal weiß ich wirklich nicht was bei den Dreien noch so gelaufen ist. Simon möchte ja immer, dass ich diesen Teil besonders erwähne, weil ich die Puffbesuche in den letzten Berichten immer nur dezent umschrieben habe. Also Fix & manchmal auch Foxi (Namen wurden durch die Redaktion geändert), gehen dort immer ein wenig vögeln, während Andy und ich meistens uns nur verbal mit den Damen auseinandersetzten, bis Fix schlussendlich immer in so 2 bis 3 Damen gekommen war. Das ist auch immer ganz lustig, weil uns immer sehr außergewöhnliche Geschichten passieren. In Dortmund haben wir zum Beispiel bei einer Dame des horizontalen Gewerbes Namens Alexandra zu einem günstigen Kurs auf der Straße Bier gekauft. Und Alexandra hat dafür von ihrem Luden ein wenig Stress bekommen. Vielleicht werde ich in meinem Rückblick noch einmal auf die Geschichten zurück kommen.
Andy, sein Bruder und die anderen hatten inzwischen Guido getroffen. Guido kannte mich noch aus Boelerheide und Andy hatte schon beruflich mit ihm zu tun. Zudem hatte Guido auch noch Geburtstag und lud uns auf ein Bier ein. In der ehemaligen Spinne" tranken wir auch noch ein Bier. Dann ging es weiter zum Busbahnhof am Berliner Platz direkt vor dem Bahnhof. Dieser Ort ist ja aus meiner Erzählung vom Autokorso beim spiel lgegen Österreich noch hinlänglich bekannt. Als wir dort ankamen, war hier schon nicht mehr ganz so viel los. Meine Gefährten feierten noch ein wenig und ich machte mich auf den Heimmarsch. Es war inzwischen 1:30 Uhr und ich musste ja schon um 6:00 Uhr wieder aufstehen, um zur Arbeit zu kommen ..............
Euer Christian
Freitag, 27. Juni 2008
Freitag, 20. Juni 2008
Super Deutschland, ole, ole! Der Mythos lebt: Deutschland ist eine Turniermannschaft
Super Deutschland, ole, ole!" Der Mythos lebt: Deutschland ist eine Turniermannschaft
Die Nationalmannschaft hat gestern durch das 3:2 gegen Portugal ganz Deutschland in ein Tollhaus verwandelt. Ich bin heute völlig im Eimer. Simon und ich sind heute um 6:30 Uhr am Hagener Bahnhof angekommen, eine lange feucht fröhliche Nacht lag hinter uns .
Andy hatte ja Karten für das Spiel in Basel und ist dementsprechend schon am Mittwoch nicht beim Fußballspiel der Hobbytruppe dabei gewesen. Er war nun unser Vertreter der eingeschworenen Gemeinschaft der WM 2006 & EM 2008 und drückte der deutschen Mannschaft vor Ort die Daumen. So mussten Olli, Simon, Marc und ich diesmal allein den Weg nach Dortmund antreten. Olli hatte ne ganze Aldi-Tüte voller Bier mitgenommen. Auch Simon, welcher auch einmal ausdrücklich in einem meiner Berichte erwähnt werden möchte (dies ist hiermit geschehen, lieber Simon dafür kannst Du ja mal ein nettes Wort bei Deiner süßen Schwester Angie für mich einlegen, ok! ;-) ), hatte ein wenig eingekauft. Ich habe es gerade noch geschafft mitzufahren, obwohl ich rechtzeitig Feierabend gemacht hatte. Marc war neu dabei. Es ist ein lustiger Typ. Wir kannten ihn ja noch nicht. Aber er war mir ganz sympathisch. In den ersten fünf Minuten hat er uns dann gleich erzählt, dass er eine Asiatin zur Frau hat und die beiden Swinger seien. Und Marc hat ganz schön mit uns gebechert. Ich hatte am Morgen nur 1 Brötchen gegessen und hatte nach der ersten Bierdose gleich einen im Tee. Als wir in Dortmund am Hauptbahnhof angekommen waren, mussten wir umdisponieren, weil es sehr regnete und wir somit auf dem Friedensplatz schnell nass geworden wären. Also schnell noch ne Bratwurst vom Grill und dann ab zu den Westfalenhallen. Und ratet mal, wer uns da wieder über den Weg gelaufen ist? Die Spinner, die die U-Bahn Linie U45 beim Spiel gegen Kroatien völlig demoliert hatten. Ich hatte ja überhaupt keine guten Erinnerungen an diese Vandalen! Und natürlich fingen sie wieder während der Fahrt an Randale zu machen! Aber dieses Mal ging alles gut. Die Stimmung in der Halle war fantastisch. Die Moderatoren stimmten die Massen auf das heiß erwartete Match gegen die favorisierten Portugiesen ein und peitschten die Stimmung zum Höhepunkt! Bei You never walk alone!" und Meine Fahne, Schwarz, Rot, Gold!" wehte eine Fahnenmeer in der Halle und alle haben mitgesungen. Es trauten sich auch einige Portugiesen in die Halle. Und dann verzauberten und Jögi Löw und seine Mannen. Man spürte gleich, dass die Mannschaft sich einiges vorgenommen hatte. Ich war ja eh sehr optimistisch in die Partie gegangen. Aber mein Respekt der portugiesischen Mannschaft und ihrer Spielkunst gegenüber war sehr hoch. Das Spielsystem wurde von Löw auf ein 4-2-3-1 umgestellt. Frings musste wegen seines Rippenbruches zwangsläufig draußen bleiben und wurde durch Hitzlesperger ersetzt. Gomez und Fritz wurden durch Bastian Schweinsteiger und Simon Rolfes ersetzt. Und die Änderungen machten sich bezahlt. Basti machte mit einem Tor und zwei Vorlagen sein bisher bestes Spiel im Nationaldress und die anderen Beiden räumten im Mittelfeld auf und machten die Räume eng, was für mich der Schlüssel zum Erfolg gegen die starken Portugiesen war. Arne Friedrich machte seine Sache gegen Cristiano Ronaldo auch gut, auch wenn er in der Spielsituation die zum ersten Gegentor durch Nuno Gomez nicht richtig gut aussah. Miroslav Klose wurde als einzige Spitze eingesetzt. Das erste Tor durch Basti war eines der schönsten bei dieser EURO 2008, auch weil der Angriff so mustergültig vorgetragen wurde. Schnelles und präzises Passspiel, also die Spielweise, die die Portugiesen so brilliant in der Vorrunde zelebriert hatten, wurden bei der Torvorbereitung diesmal durch die Deutschen angewendet. Auch Kloses Tor war schön anzusehen. Das Tor war auch immens wichtig, wie der weitere Spielverlauf zeigen sollte. Durch den Anschlusstreffer durch Nuno Gomez noch in der ersten Halbzeit wurde deutlich, dass die Portugiesen sich noch längst nicht aufgegeben hatten. Warum auch. Sie spielten ein sehr starkes Match und standen den Deutschen in nichts nach. Beide Mannschaften spielten mit Lust, Leidenschaft und Kreativität. Die Halle tobte, als Ballack mit seinem Kopfball-Treffer zum 3:1 (61. Spielminute) den vermeintlichen Siegtreffer schoss. Doch das 2:3 der Portugiesen kurz vor Schluss, machte alles noch einmal sehr spannend. Ich stand kurz vor einem Herzinfarkt, zumal die Portugiesen noch einmal mächtig zulegten. Aber es ging ja alles gut, und die Partygemeinschaft konnte die Westfalenhallen in Richtung Innenstadt bzw. Hauptbahnhof verlassen. Wir haben noch einen Snack bei dem Russischen Imbiss zu uns genommen, dessen Bekanntschaft wir ja nach dem Spiel gegen die Kroaten gemacht hatten. Olli fuhr nach Hause und ließ mich mit Fred und Simon allein. Was wir sonst noch alles erlebten, kann ich gar nicht alles erzählen. Das würde den Rahmen sprengen. Jedenfalls Frühstückten Simon und ich noch bei McDonalds und fuhren bei schönstem Sonnenschein mit der S5 nach Hause. Ich sah aus, als ob ich im Schützengraben Krieg mitgemacht hätte. Um 7 war ichendlich zu Hause und fiel nach einer Dusche erschöpft ins Bett.
Nun geht es auf nach Wien! Ich kann mein Traum weiterträumen und kann mit der Gewissheit nach Wien fliegen, dass wir die Deutschen im Halbfinale stehen. Vermutlich gegen die Türken. Das Spiel findet ja heute Abend statt und die Vorfreude auf das Spiel ist Rund um Altenhagen förmlich zu spüren. Die Luft knistert.
Bitte habt Nachsicht, wenn ich in den nächsten Tagen nicht so mit meinen Berichten aus Wien nachkomme. Ich möchte die Stadt und die Zeit mit meinen Freunden genießen. Wenn ich ein Internetcafe finde, dann schreibe ich Euch auch ein paar Zeilen.
Macht es gut,
Euer Christian
Die Nationalmannschaft hat gestern durch das 3:2 gegen Portugal ganz Deutschland in ein Tollhaus verwandelt. Ich bin heute völlig im Eimer. Simon und ich sind heute um 6:30 Uhr am Hagener Bahnhof angekommen, eine lange feucht fröhliche Nacht lag hinter uns .
Andy hatte ja Karten für das Spiel in Basel und ist dementsprechend schon am Mittwoch nicht beim Fußballspiel der Hobbytruppe dabei gewesen. Er war nun unser Vertreter der eingeschworenen Gemeinschaft der WM 2006 & EM 2008 und drückte der deutschen Mannschaft vor Ort die Daumen. So mussten Olli, Simon, Marc und ich diesmal allein den Weg nach Dortmund antreten. Olli hatte ne ganze Aldi-Tüte voller Bier mitgenommen. Auch Simon, welcher auch einmal ausdrücklich in einem meiner Berichte erwähnt werden möchte (dies ist hiermit geschehen, lieber Simon dafür kannst Du ja mal ein nettes Wort bei Deiner süßen Schwester Angie für mich einlegen, ok! ;-) ), hatte ein wenig eingekauft. Ich habe es gerade noch geschafft mitzufahren, obwohl ich rechtzeitig Feierabend gemacht hatte. Marc war neu dabei. Es ist ein lustiger Typ. Wir kannten ihn ja noch nicht. Aber er war mir ganz sympathisch. In den ersten fünf Minuten hat er uns dann gleich erzählt, dass er eine Asiatin zur Frau hat und die beiden Swinger seien. Und Marc hat ganz schön mit uns gebechert. Ich hatte am Morgen nur 1 Brötchen gegessen und hatte nach der ersten Bierdose gleich einen im Tee. Als wir in Dortmund am Hauptbahnhof angekommen waren, mussten wir umdisponieren, weil es sehr regnete und wir somit auf dem Friedensplatz schnell nass geworden wären. Also schnell noch ne Bratwurst vom Grill und dann ab zu den Westfalenhallen. Und ratet mal, wer uns da wieder über den Weg gelaufen ist? Die Spinner, die die U-Bahn Linie U45 beim Spiel gegen Kroatien völlig demoliert hatten. Ich hatte ja überhaupt keine guten Erinnerungen an diese Vandalen! Und natürlich fingen sie wieder während der Fahrt an Randale zu machen! Aber dieses Mal ging alles gut. Die Stimmung in der Halle war fantastisch. Die Moderatoren stimmten die Massen auf das heiß erwartete Match gegen die favorisierten Portugiesen ein und peitschten die Stimmung zum Höhepunkt! Bei You never walk alone!" und Meine Fahne, Schwarz, Rot, Gold!" wehte eine Fahnenmeer in der Halle und alle haben mitgesungen. Es trauten sich auch einige Portugiesen in die Halle. Und dann verzauberten und Jögi Löw und seine Mannen. Man spürte gleich, dass die Mannschaft sich einiges vorgenommen hatte. Ich war ja eh sehr optimistisch in die Partie gegangen. Aber mein Respekt der portugiesischen Mannschaft und ihrer Spielkunst gegenüber war sehr hoch. Das Spielsystem wurde von Löw auf ein 4-2-3-1 umgestellt. Frings musste wegen seines Rippenbruches zwangsläufig draußen bleiben und wurde durch Hitzlesperger ersetzt. Gomez und Fritz wurden durch Bastian Schweinsteiger und Simon Rolfes ersetzt. Und die Änderungen machten sich bezahlt. Basti machte mit einem Tor und zwei Vorlagen sein bisher bestes Spiel im Nationaldress und die anderen Beiden räumten im Mittelfeld auf und machten die Räume eng, was für mich der Schlüssel zum Erfolg gegen die starken Portugiesen war. Arne Friedrich machte seine Sache gegen Cristiano Ronaldo auch gut, auch wenn er in der Spielsituation die zum ersten Gegentor durch Nuno Gomez nicht richtig gut aussah. Miroslav Klose wurde als einzige Spitze eingesetzt. Das erste Tor durch Basti war eines der schönsten bei dieser EURO 2008, auch weil der Angriff so mustergültig vorgetragen wurde. Schnelles und präzises Passspiel, also die Spielweise, die die Portugiesen so brilliant in der Vorrunde zelebriert hatten, wurden bei der Torvorbereitung diesmal durch die Deutschen angewendet. Auch Kloses Tor war schön anzusehen. Das Tor war auch immens wichtig, wie der weitere Spielverlauf zeigen sollte. Durch den Anschlusstreffer durch Nuno Gomez noch in der ersten Halbzeit wurde deutlich, dass die Portugiesen sich noch längst nicht aufgegeben hatten. Warum auch. Sie spielten ein sehr starkes Match und standen den Deutschen in nichts nach. Beide Mannschaften spielten mit Lust, Leidenschaft und Kreativität. Die Halle tobte, als Ballack mit seinem Kopfball-Treffer zum 3:1 (61. Spielminute) den vermeintlichen Siegtreffer schoss. Doch das 2:3 der Portugiesen kurz vor Schluss, machte alles noch einmal sehr spannend. Ich stand kurz vor einem Herzinfarkt, zumal die Portugiesen noch einmal mächtig zulegten. Aber es ging ja alles gut, und die Partygemeinschaft konnte die Westfalenhallen in Richtung Innenstadt bzw. Hauptbahnhof verlassen. Wir haben noch einen Snack bei dem Russischen Imbiss zu uns genommen, dessen Bekanntschaft wir ja nach dem Spiel gegen die Kroaten gemacht hatten. Olli fuhr nach Hause und ließ mich mit Fred und Simon allein. Was wir sonst noch alles erlebten, kann ich gar nicht alles erzählen. Das würde den Rahmen sprengen. Jedenfalls Frühstückten Simon und ich noch bei McDonalds und fuhren bei schönstem Sonnenschein mit der S5 nach Hause. Ich sah aus, als ob ich im Schützengraben Krieg mitgemacht hätte. Um 7 war ichendlich zu Hause und fiel nach einer Dusche erschöpft ins Bett.
Nun geht es auf nach Wien! Ich kann mein Traum weiterträumen und kann mit der Gewissheit nach Wien fliegen, dass wir die Deutschen im Halbfinale stehen. Vermutlich gegen die Türken. Das Spiel findet ja heute Abend statt und die Vorfreude auf das Spiel ist Rund um Altenhagen förmlich zu spüren. Die Luft knistert.
Bitte habt Nachsicht, wenn ich in den nächsten Tagen nicht so mit meinen Berichten aus Wien nachkomme. Ich möchte die Stadt und die Zeit mit meinen Freunden genießen. Wenn ich ein Internetcafe finde, dann schreibe ich Euch auch ein paar Zeilen.
Macht es gut,
Euer Christian
Donnerstag, 19. Juni 2008
Отличная работа, Россия! - Hej då, Sverige!
Отличная работа, Россия! - Hej då, Sverige!
Russland hat sich mit einer starken Leistung als letzte Mannschaft für das Viertelfinale qualifiziert. Das Team von Guus Hiddink schlug im letzten Spiel der Gruppe D Schweden mit 2:0 (1:0). Pawljutschenko (23.) und Arschawin (49.) sicherten mit ihren Toren den Einzug unter die letzten Acht.. Schweden hätte ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht. Aber die Mannschaft von Lars Lagerbäck hatte in diesem Spiel nicht wirklich eine Chance das Viertelfinale zu erreichen, zu groß war die Überlegenheit der spielstarken Russen. 26:1 lautete die Bilanz bei abgegebenen Schüssen auf das Tor. Ivan Saenko, der einzige russische Spieler der im Ausland spielt, rechnet sich für seine Mannschaft nun sogar gute Chancen aus, die Holländer im Viertelfinale zu schlagen.
Die Hellenen haben sich mit nur einem geschossenen Tor (Angelos Chariteas 42. Spielminute) und Null Punkten aus dem Turnier verabschiedet. Damit waren sie die das schlechteste Team der EURO 2008. Der entthronte Europameister geht damit in die Analen der Fußballgeschichte aller gespielten Europameisterschaften ein. Noch nie ist ein Europameister bei dem Versuch den Titel zu verteidigen so kläglich gescheitert. Man sprach 2004 auch von einem Wunder. Es wäre ja auch nicht als Wunder bezeichnet worden, wenn meine Freunde die Griechen in der Zeit danach weiter auf diesem Niveau von 2004 weitergespielt hätten. Otto Rehakles bleibt den Griechen treu. Die Spanier, die ihre Mannschaft auf 10 Positionen verändert hatten, untermauerten hingegen mit den beiden Toren (Ruben de la Red 61. Minute / Daniel Gonzales Güiza 87. Minute), dass sie sich zurecht mit dem ersten Tabellenplatz in der Abschlusstabelle der Vorrundengruppe D für die Finalspiele qualifiziert haben. Ich denke dennoch, dass sich die Italiener knapp im Viertelfinale gegen die Iberer durchsetzten werden. Man kann sich ja auch mal irren .....
Drückt Deutschland heute Abend alle ganz fest die Daumen und zündet Kerzen in der Kirche an. Ich glaube ganz fest an den Sieg. Aber realistisch gesehen, stehen alle Vorzeichen gegen uns. But the dream has to go on!
Euer Christian
Russland hat sich mit einer starken Leistung als letzte Mannschaft für das Viertelfinale qualifiziert. Das Team von Guus Hiddink schlug im letzten Spiel der Gruppe D Schweden mit 2:0 (1:0). Pawljutschenko (23.) und Arschawin (49.) sicherten mit ihren Toren den Einzug unter die letzten Acht.. Schweden hätte ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht. Aber die Mannschaft von Lars Lagerbäck hatte in diesem Spiel nicht wirklich eine Chance das Viertelfinale zu erreichen, zu groß war die Überlegenheit der spielstarken Russen. 26:1 lautete die Bilanz bei abgegebenen Schüssen auf das Tor. Ivan Saenko, der einzige russische Spieler der im Ausland spielt, rechnet sich für seine Mannschaft nun sogar gute Chancen aus, die Holländer im Viertelfinale zu schlagen.
Die Hellenen haben sich mit nur einem geschossenen Tor (Angelos Chariteas 42. Spielminute) und Null Punkten aus dem Turnier verabschiedet. Damit waren sie die das schlechteste Team der EURO 2008. Der entthronte Europameister geht damit in die Analen der Fußballgeschichte aller gespielten Europameisterschaften ein. Noch nie ist ein Europameister bei dem Versuch den Titel zu verteidigen so kläglich gescheitert. Man sprach 2004 auch von einem Wunder. Es wäre ja auch nicht als Wunder bezeichnet worden, wenn meine Freunde die Griechen in der Zeit danach weiter auf diesem Niveau von 2004 weitergespielt hätten. Otto Rehakles bleibt den Griechen treu. Die Spanier, die ihre Mannschaft auf 10 Positionen verändert hatten, untermauerten hingegen mit den beiden Toren (Ruben de la Red 61. Minute / Daniel Gonzales Güiza 87. Minute), dass sie sich zurecht mit dem ersten Tabellenplatz in der Abschlusstabelle der Vorrundengruppe D für die Finalspiele qualifiziert haben. Ich denke dennoch, dass sich die Italiener knapp im Viertelfinale gegen die Iberer durchsetzten werden. Man kann sich ja auch mal irren .....
Drückt Deutschland heute Abend alle ganz fest die Daumen und zündet Kerzen in der Kirche an. Ich glaube ganz fest an den Sieg. Aber realistisch gesehen, stehen alle Vorzeichen gegen uns. But the dream has to go on!
Euer Christian
Mittwoch, 18. Juni 2008
Forza, Italia! - Adieu, Les Bleues!
Forza, Italia! - Adieu, Les Bleues!
Mein Traum wird langsam Wirklichkeit. Ich darf mit Sandra, Toto, Dirk und seiner Freundin in Wien Spanien gegen Italien sehen! Was für ein Geschenk des Himmels! Echt, danke lieber Gott! Am letzten Samstag, als ich mit meinen Kollegen gegrillt habe, bevor ich zu der Party von Hartwig und Karl gefahren bin, da habe ich zu meinem italienischen Kollegen Gaetano Capasso gesagt "Pass auf, Italien spielt im Endspiel gegen Deutschland!". Alle anderen haben sich schief gelacht, aber Gaetano nicht. Er wünscht sich auch nichts größeres, als eben dieses Traumfinale. Und noch ist alles möglich. Schlägt Deutschland (egal wie und mit welcher Mannschaft) morgen Portugal, dann wird mein Traum wahr. Dann ist auch egal, ob wir im Halbfinale auf meine türkischen Freunde treffen, oder eben Kroatien zeigen müssen, dass wir sie auch schlagen können. Aber wenn es dann wirklich zu der Neuauflage des WM 2006 Halbfinals Italien vs. Deutschland im Finale der EURO 2008 kommen sollte, dann werden wir auch Europameister. Davon bin ich überzeugt. Cristiano Ronaldo wird morgen etwas dagegen haben. Lukas von EinsLive meinte gestern: "Wir (die Deutschen) haben ja eine starke Mannschaft, die die Cristiane besiegen können, bloß was machen wir mit den anderen 10 Portugiesen?". Tja, nach den frischen Eindrücken aus dem Österreich-Spiel sind diese Einwände von Lukas durchaus berechtigt. Frings hat ne Rippe gebrochen (kann sich ja ne Eva daraus basteln) und Prinz Poldi zwickt die Wade. Die Motivationskünste von Jogi Löw lassen auch zu wünschen übrig. Jetzt hat er gestern den Mario Gomez wieder so in den Himmel gelobt, dass er wohl morgen in der Startaufstellung zu finden sein wird. Er hat ja auch keine große Auswahl. Klose rennt seiner Form hinterher, Kuranyi ist nicht erste Wahl und Neuville kann keine 90 Minuten auf einem solch hohen Niveau durchhalten. Bloß wenn Jogi Löw es nicht hinbekommt, Gomez seinen Hirnpfurz auszutreiben, dann Good, Bye Germany! Ich träume lieber meinen Traum vom Finale weiter ...
Es war gestern ein schwarzer Tag für die Equipe Tricolore! Zunächst verletzt sich der Kopf der französischen Mannschaft Ribery schon in der 8. Minute sehr schwer [ich musste ganz schön schwer Schlucken, als ich die Bilder im Fernsehen sah] und kurz darauf gab es für die Squadra Azzurra einen durch Eric Abidal verschuldeten Elfmeter, welcher durch Daniele de Rossi sicher zum 1:0 verwandelt wurde. Abidal wurde zudem noch mit der roten Karte für seine Notbremse als letzter Mann bestraft. Da war das Spiel eigentlich schon gelaufen. Die Franzosen haderten zwar später noch mit dem Schiedsrichter, aber die Entscheidungen waren durchaus zu vertreten. Les Bleues kämpften aufopferungsvoll, aber ein Thierry Henry reicht eben nicht. Zumal auch er keinen guten Tag erwischt hatte. In der 61. Minute stand er auch in der Mauer, die den Freistoß, getreten von Daniele de Rossi, erwartete. Als der Schuss abgegeben war, zuckte das linke Bein von Thierry heraus und lenkte den Ball unhaltbar für den guten Torwart Coupet ins Tor zum 2:0 für Italien. Damit war die Sache gegessen. Da die Rumänen die große Chance nicht wahrnehmen wollten, gegen eine durch van Basten an !9! Positionen veränderte Elftal zu gewinnen, zog Italien somit ins Viertelfinale ein. Die B-Elf Hollands konnte sich mit 2:0 gegen die harmlosen Rumänen durchsetzen und zog so souverän mit 9:0 Punkten als Gruppensieger der Todesgruppe C ins Viertelfinale. Der Gegner dieser Partie wird erst heute ermittelt.
Ich bin schon in Gedanken nur noch bei dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal. Werde gleich versuchen, mich ein wenig abzulenken, um mit dem Rest der Hobbytruppe ein wenig zu kicken. Andreas hat ja Karten für das Spiel und müsste schon auf dem Weg sein, um Ballack&Co. morgen live vor Ort die Daumen zu drücken. Der Ringträger hat gewechselt ....
Euer Christian
Gesendet von Yahoo! Mail.
Dem pfiffigeren Posteingang.
Dienstag, 17. Juni 2008
Ballacks Hammer-Freistoß erlöst Deutschland! Servus, Österreich! Autokorso!
Ballacks Hammer-Freistoß erlöst Deutschland! Servus, Österreich! Autokorso!
Zum Spiel nur soviel: Dank eines sehenswerten Freistoß-Hammers aus 30 Metern in der 49. Spielminute von Michael Ballack steht die deutsche Nationalmannschaft im Viertelfinale der Europameisterschaft. Die DFB-Elf überzeugte in keiner Weise und die tapferen Österreicher kämpften, wenn auch krampfhaft, bis zum Schluss. Kroatien hat Rückgrat bewiesen und hat durch ein Tor von Klasnic die Polen mit 1:0 besiegt.
Das Unwort des Tages: Cordoba!
Da mich meine Mitstreiter und Weggefährten an diesem Tage allein gelassen hatten, musste ich mich diesmal allein durch die Finsteren Sümpfe von Mordor kämpfen und die schwere Last des Ringes, des Ringes, welcher in der Lage ist alle Ringe zu beherrschen, tragen. J Das ist natürlich nur mit einigen Erklärungen zu verstehen: Meine Mutter hat auf David aufgepasst. Mein Bruder Alex und seine Frau Jenny haben mit Freunden das Spiel angeschaut. Andy musste unbedingt in Unna selbst Fußball spielen, Olli hatte keinen Bock mit mir allein dem immer währenden Ruf von Cordoba entgegenzutreten und Simon hat sich erst gar nicht gemeldet. Wer solche Freunde hat ...
In diesem Sinne
Euer Christian
Zum Spiel nur soviel: Dank eines sehenswerten Freistoß-Hammers aus 30 Metern in der 49. Spielminute von Michael Ballack steht die deutsche Nationalmannschaft im Viertelfinale der Europameisterschaft. Die DFB-Elf überzeugte in keiner Weise und die tapferen Österreicher kämpften, wenn auch krampfhaft, bis zum Schluss. Kroatien hat Rückgrat bewiesen und hat durch ein Tor von Klasnic die Polen mit 1:0 besiegt.
Das Unwort des Tages: Cordoba!
Da mich meine Mitstreiter und Weggefährten an diesem Tage allein gelassen hatten, musste ich mich diesmal allein durch die Finsteren Sümpfe von Mordor kämpfen und die schwere Last des Ringes, des Ringes, welcher in der Lage ist alle Ringe zu beherrschen, tragen. J Das ist natürlich nur mit einigen Erklärungen zu verstehen: Meine Mutter hat auf David aufgepasst. Mein Bruder Alex und seine Frau Jenny haben mit Freunden das Spiel angeschaut. Andy musste unbedingt in Unna selbst Fußball spielen, Olli hatte keinen Bock mit mir allein dem immer währenden Ruf von Cordoba entgegenzutreten und Simon hat sich erst gar nicht gemeldet. Wer solche Freunde hat ...
J
Mit den Sümpfen meinte ich sinnbildlich den momentanen Zustand unserer DFB Elf. Um es mal positiv auszudrücken: Es ist noch jede Menge Luft nach oben! Es war wahrlich keine Augenweide, dem Gekicke unserer Nationalmannschaft zu zuschauen. Ich mag Gomez. Aus Respekt vor der Leistung, die er noch in dem Jahr erbrachte, als Stuttgart durch seine Tore Meister wurde, erspare ich mir jeden Kommentar. Frings bringt keinen Pass an den eigenen Mann und Per Mertesacker erlaubt sich einen Fauxpas nach dem anderen. Auch Christoph Metzelder ist weit von seiner Bestform entfernt. Was soll ich sagen? Ich nehme das Positive [wir sind nicht Ausgeschieden und dürfen noch an dem Turnier teilnehmen] und hoffe, dass es zum Portugalspiel eine Leistungsexplosion unserer Mannschaft gibt. Ansonsten sehe ich schwarz. Mit der Last des Ringes meinte ich: Ich war vor dem Österreichspiel sehr positiv gestimmt und vertrat permanent die Meinung, dass die Niederlage gegen Kroatiien nur ein Ausrutscher war, wir die Österreicher putzen und wir Europameister werden [ja, ich weiß die Holländer sind augenscheinlich besser, und Portugal spielt auch sehr guten Fußball momentan]. Aber ich stand und stehe fest hinter unserer Nationalmannschaft. Sogar noch fester, als ich hinter meiner Borussia aus Mönchengladbach stehe. Ich komme nun mal aus Deutschland und ich bin stolz auf die Mannschaft, die uns 2006 so tollen Fußball im eigenen Lande geboten hat. Wir sind WM Dritter! Und auch 2006 haben wir die Portugiesen aus dem Stadion geschossen! Warum jetzt nicht auch? Zurück zur Last: Nun, in diesen Tagen ist es nicht einfach, diese Meinung zu vertreten, welche ich gerade angesprochen habe. Trotzdem bin ich mit genau dieser Einstellung gestern nach Eilpe ins Grammofon gefahren. Ich habe dort zusammen mit meiner Schwester Sabrina, mit Doris und meinem Vater Uli das Spiel verfolgt. Petra, später auch Uwe, Tina, Julian und seine Schwester Sina [übrigens der größte Tokio Hotel ever] und Marvin haben den Irle Clan vertreten. Die Stimmung während des Spiels war sehr verhalten. Eben so wie das Spiel selbst auch war. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Wirklich Spaß hatten wir alle nur an dem wirklich sehenswerten Knaller von Ballack. Ich wusste auch nicht wirklich, soll ich mich nun über den hart erkämpften Sieg freuen, oder eher weiter über die durchwachsene Leistung der Mannschaft sinnieren. Ich entschied mich für die erste genannte Variante. Vielleicht war dies ja der letzte erfolgreiche Auftritt unserer Idole. Deshalb gleich direkt nach dem Spiel zusammen mit Uwe ins Auto, Fahne raus und Hand an die Hupe! - Autokorsoooooooooooo!!!!!!!!! Wie die Türken eine Nacht zuvor, ab durch die Hagener Straßen unter lautem Getöse und Gesang! Überall Menschen auf den Straßen, in den Fenstern, in den Kneipen. Ganz Deutschland (ich übertreibe jetzt mal ein wenig) lag sich in den Armen! Die Italiener, Kroaten, Polen und Deutschen feierten friedlich nebeneinander. Mehr oder weniger. Die Polen waren ein wenig gefrustet, weil sie auch ihr letztes Spiel verloren hatten. Egal. Am Bahnhof war die Hölle los. Die Polizei war schon dabei den Abschnitt zu sperren. Wir hatten Glück, dass wir uns noch in die jubelnde Karawane eingliedern konnten. War wirklich so. Wir waren das letzte Auto, welches noch durchkam, danach wurde alles abgeriegelt. So kamen wir natürlich nur sehr, sehr langsam voran. Wir wollten ja auch feiern. Und das taten wir ja denn auch und zwar mächtig! War sehr schön. Am Zentralen Omnibus Bahnhof ging es schon wieder Humba, Humba, täterä, täterä!". Die Halter eines knallgelben VW Busses hatten Boxen aufgestellt und beschalten den Bereich des Berliner Platzes vor dem Hauptbahnhof. Uwe besorgte Getränke. Hartwig ich habe übrigens Deine Österreich Flagge an einen netten Österreicher verschenkt. Er tat mir leid und hat mit uns mit einem Glas Sekt angestoßen. Hartwig, ich hoffe es war in Deinem Sinne? Völkerverständigung kann doch so schön sein, oder nicht? Na ja, wir sind dann umgekehrt, weil wir ja nicht mehr weiter in Richtung Altenhagen fahren konnten. Im Grammofon haben Sabrina, Tina, Uwe und ich noch ein wenig weiter gefeiert: Ein Stern, der über Deutschland steht, da wo der Europameister lebt ....".In diesem Sinne
Euer Christian
Montag, 16. Juni 2008
Haydi, Türkiye! / Danke Schweiz
Haydi, Türkiye! / Danke Schweiz
Fantastisch, wie sich die Türkei nach einer sensationellen Aufholjagd ins Viertelfinale der EURO 2008 gekämpft hat. Das von Trainer Fatih Terim geführte Team setzte sich in einem Spiel, welches in die Fußballgeschichte eingehen wird, mit 3:2 gegen die Tschechen durch. Nihat Kahveci erzielte in der 89. Minute den Siegtreffer. Tschechien war bereits durch Tore von Koller (34. Minute) und Joroslav Plasil (62. Minute) in Führung gegangen, doch Arda Turan (75. Minute) und Nihat mit einem Doppelschlag (87./89. Minute) drehten in der Schlussphase das Spiel zugunsten des Teams vom Bosporus. Dabei wurde der ehemalige Welttorhüter Cech zur tragischen Figur. Beim Ausgleichstreffer durch Nihat in der 87. Spielminute glitt dem Schlussmann vorher eine Flanke von Altintop durch die Finger. Als die Tschechen schon mit dem Elfmeterschiessen (es wäre das erste Elfmeterschiessen in einer Vorrunde der EM Geschichte gewesen) rechneten, versetzten die Türken den Tschechen den K.o.-Schlag. Der türkische Torwart Volkan sah nach einem Foul an Koller noch die rote Karte und fehlt seinem Team im Viertelfinale genau wie Mehmet Aurelio, welcher die zweite gelbe Karte bekam.
Der Gastgeber Schweiz verabschiedete sich mit einem 2:0 Sieg gegen eine B-Elf der Portugiesen, welche sich ja schon vor dem Spiel für das Viertelfinale qualifiziert hatten, aus dem Turnier. Danke Schweiz, für eine bisher sehr schöne EM. Ihr seid tolle Gastgeber!
Euer Christian
Fantastisch, wie sich die Türkei nach einer sensationellen Aufholjagd ins Viertelfinale der EURO 2008 gekämpft hat. Das von Trainer Fatih Terim geführte Team setzte sich in einem Spiel, welches in die Fußballgeschichte eingehen wird, mit 3:2 gegen die Tschechen durch. Nihat Kahveci erzielte in der 89. Minute den Siegtreffer. Tschechien war bereits durch Tore von Koller (34. Minute) und Joroslav Plasil (62. Minute) in Führung gegangen, doch Arda Turan (75. Minute) und Nihat mit einem Doppelschlag (87./89. Minute) drehten in der Schlussphase das Spiel zugunsten des Teams vom Bosporus. Dabei wurde der ehemalige Welttorhüter Cech zur tragischen Figur. Beim Ausgleichstreffer durch Nihat in der 87. Spielminute glitt dem Schlussmann vorher eine Flanke von Altintop durch die Finger. Als die Tschechen schon mit dem Elfmeterschiessen (es wäre das erste Elfmeterschiessen in einer Vorrunde der EM Geschichte gewesen) rechneten, versetzten die Türken den Tschechen den K.o.-Schlag. Der türkische Torwart Volkan sah nach einem Foul an Koller noch die rote Karte und fehlt seinem Team im Viertelfinale genau wie Mehmet Aurelio, welcher die zweite gelbe Karte bekam.
Der Gastgeber Schweiz verabschiedete sich mit einem 2:0 Sieg gegen eine B-Elf der Portugiesen, welche sich ja schon vor dem Spiel für das Viertelfinale qualifiziert hatten, aus dem Turnier. Danke Schweiz, für eine bisher sehr schöne EM. Ihr seid tolle Gastgeber!
Euer Christian
Sonntag, 15. Juni 2008
70 + 70 = 140
70 + 70 = 140
Ähnlich wie die Schweiz und Österreich Gastgeber der EURO 2008 sind, so waren Karl und Hartwig die Gastgeber anlässlich der Feierlichkeiten ihrer runden Geburtstage. Gestern wurde groß gefeiert. Es war auch schön Boss mal wieder gesehen zu haben. Da zu dem Geschehen ein extra Bericht von Didi geben wird, werde ich mich in diesem Punkt kurz halten: Danke, Ihr ward gute Gastgeber und es war ein schönes Fest! Während der Party musste einer meiner lieben Freunde grausam leiden. Karl und Hartwig hatten extra einen Beamer und eine Leinwand wetterfest installieren lassen, damit wir die Spiele live verfolgen konnten. Echt klasse. So konnten wir alle mit ansehen, wie die Hellenen, die das Wunder 2004 in Portugal schafften und mit einem 1:0 Sieg im Endspiel gegen den damaligen Gastgeber Europameister wurden, sang und klanglos aus dem Turnier ausgeschieden. Vangelis war der Spot der anderen Gäste sicher. Ich liebe Griechenland und seine Menschen und ich habe viele griechische Freunde. Es tat mir in der Seele weh, zu sehen, wie die Griechen durch das Tor des Russen Konstantin Syrjanow in der 33. Minute aus dem Turnier scheiden mussten.Die Resignation von Rehackles" hielt sich nach dem Spiel jedoch in Grenzen. "Ich bin nicht allzu enttäuscht. Denn ich wusste, dass wir schon einen sehr guten Tag hätten erwischen müssen, um die Russen zu schlagen. Allerdings ging dem 0:1 ein Torwartfehler von Nikopolidis voraus", sagte der deutsche Trainer der Griechen. Es war en wirklich kurioses Tor. Nikopolidis rannte in Richtung Eckfahne aus seinem Kasten um einen Russen vom Schuss auf sein Tor abzuhalten (in der Situation völlig unnötig und unsinnig) und wurde durch einen Heber überrascht. Syrianow musste nur noch einschieben. Einen Satz fand ich in dem Statement von Rehagel sehr bemerkenswert. Als er gefragt wurde, ob er seinen Vertrag bis 2010 erfüllen werde, da antwortete er sinngemäß: Nach dem Spiel ist man für eine Stunde zunächst nicht ganz zurechnungsfähig. Da kann man eine so schwerwiegende Frage nicht aussagekräftig beantworten." Seinen Torwart nahm er trotz des Fehlers in Schutz, weil er für die Nation schon großes geleistet hatte.
Zu dem zweiten Spiel kann ich nicht persönlich Stellung nehmen, weil ich während der Austragungszeit auf dem Weg zu dem Fest war. Dank eines Last-Minute-Tores von Villa hat Spanien den zweiten EM-Sieg eingefahren und dank des 1:0-Sieges von Russland gegen Griechenland den Einzug in das Viertelfinale perfekt gemacht. Die "Seleccion" besiegte Schweden mit 2:1 (1:1). Das Ehrentor für die Schweden erzielte Ibrahimovic in der 32. Spielminute. Torres hatte die Spanier in der 15. Minute in Führung gebracht.
Am Vortag hatte Holland in einem hinreißenden Spiel den Vizeweltmeister Frankreich mit 4:1 deklassiert. Es ist schon sehr beeindruckend, wie Holland erst den Weltmeister mit 3 Toren unterschied besiegt und dann im 2. Spiel die Franzosen ebenfalls mit dieser Tordifferenz vom Platz fegt und somit bereits als Sieger der Todesgruppe C feststeht. Dabei haben die Franzosen keineswegs enttäuscht. Die Les Bleus" hatten sich mit allen Kräften gewehrt. Durch das vorhergehende 1:1 der Italiener gegen die Rumänen kommt es jetzt in den letzten Gruppenspielen zum Showdown. Die Rumänen haben sich ebenfalls in einem sehr packenden Spiel gegen die Italiener einen Punkt erkämpft und hätten mit ein bisschen Glück sogar gewinnen können. Adrian Mutu hatte es auf dem Fuß. Zunächst erzielte er nach einem schweren Fehler der italienischen Abwehr das 1:0, scheiterte aber mit einem Foulelfmeter an Buffon. Nun haben die Rumänen 2 Punkte auf dem Konto und Italien und Frankreich jeweils nur 1 Punkt. Mit einem Sieg der Rumänen in ihrem letzten Gruppenspiel gegen die Holländer wäre ein eventueller Sieg der Franzosen oder der Italiener, in ihrem letzten Gruppenspiel, in dem sie gegeneinander antreten müssen, wertlos. Die italienische Presse wittert schon einen Komplott. Es wird ganz offen diskutiert, ob die Niederländer in ihrem Spiel gegen die Rumänen eine B-Elf auflaufen lassen, um sich selbst zu schonen und die Rumänen gewinnen zu lassen, damit die unliebsamen Konkurrenten Italien und Frankreich aus dem Rennen genommen werden. Die italienische Presse wendet sich in einem Appell an den niederländischen Fußballverband, und bittet um eine faire Chance, welche nur gegeben wäre, wenn Holland das Spiel gegen die Rumänen ernst nehmen würde.
Also, ich habe ganz andere Sorgen. Ich konzentriere mich ganz auf das Deutschlandspiel gegen die Österreicher. Ich wünsche mir, dass die Deutschen die Österreicher souverän schlagen. Es soll kein Zweifel aufkommen, ob wir das Viertelfinale erreichen. Denn die Kroaten können sich gegen die Polen auch schonen. Wenn diese dann ihre Chance wahrnehmen und die Kroaten schlagen, dann würde unser Team auch arg unter Druck geraten. Deshalb, lieber Jogi Löw, nimm Deine Mannen an die Hand und führe sie ins Viertelfinale. Ich glaube immer noch, dass die deutsche Nationalmannschaft Europameister werden kann.
Auf geht´s Ihr Schwarz-Weißen!
Ähnlich wie die Schweiz und Österreich Gastgeber der EURO 2008 sind, so waren Karl und Hartwig die Gastgeber anlässlich der Feierlichkeiten ihrer runden Geburtstage. Gestern wurde groß gefeiert. Es war auch schön Boss mal wieder gesehen zu haben. Da zu dem Geschehen ein extra Bericht von Didi geben wird, werde ich mich in diesem Punkt kurz halten: Danke, Ihr ward gute Gastgeber und es war ein schönes Fest! Während der Party musste einer meiner lieben Freunde grausam leiden. Karl und Hartwig hatten extra einen Beamer und eine Leinwand wetterfest installieren lassen, damit wir die Spiele live verfolgen konnten. Echt klasse. So konnten wir alle mit ansehen, wie die Hellenen, die das Wunder 2004 in Portugal schafften und mit einem 1:0 Sieg im Endspiel gegen den damaligen Gastgeber Europameister wurden, sang und klanglos aus dem Turnier ausgeschieden. Vangelis war der Spot der anderen Gäste sicher. Ich liebe Griechenland und seine Menschen und ich habe viele griechische Freunde. Es tat mir in der Seele weh, zu sehen, wie die Griechen durch das Tor des Russen Konstantin Syrjanow in der 33. Minute aus dem Turnier scheiden mussten.Die Resignation von Rehackles" hielt sich nach dem Spiel jedoch in Grenzen. "Ich bin nicht allzu enttäuscht. Denn ich wusste, dass wir schon einen sehr guten Tag hätten erwischen müssen, um die Russen zu schlagen. Allerdings ging dem 0:1 ein Torwartfehler von Nikopolidis voraus", sagte der deutsche Trainer der Griechen. Es war en wirklich kurioses Tor. Nikopolidis rannte in Richtung Eckfahne aus seinem Kasten um einen Russen vom Schuss auf sein Tor abzuhalten (in der Situation völlig unnötig und unsinnig) und wurde durch einen Heber überrascht. Syrianow musste nur noch einschieben. Einen Satz fand ich in dem Statement von Rehagel sehr bemerkenswert. Als er gefragt wurde, ob er seinen Vertrag bis 2010 erfüllen werde, da antwortete er sinngemäß: Nach dem Spiel ist man für eine Stunde zunächst nicht ganz zurechnungsfähig. Da kann man eine so schwerwiegende Frage nicht aussagekräftig beantworten." Seinen Torwart nahm er trotz des Fehlers in Schutz, weil er für die Nation schon großes geleistet hatte.
Zu dem zweiten Spiel kann ich nicht persönlich Stellung nehmen, weil ich während der Austragungszeit auf dem Weg zu dem Fest war. Dank eines Last-Minute-Tores von Villa hat Spanien den zweiten EM-Sieg eingefahren und dank des 1:0-Sieges von Russland gegen Griechenland den Einzug in das Viertelfinale perfekt gemacht. Die "Seleccion" besiegte Schweden mit 2:1 (1:1). Das Ehrentor für die Schweden erzielte Ibrahimovic in der 32. Spielminute. Torres hatte die Spanier in der 15. Minute in Führung gebracht.
Am Vortag hatte Holland in einem hinreißenden Spiel den Vizeweltmeister Frankreich mit 4:1 deklassiert. Es ist schon sehr beeindruckend, wie Holland erst den Weltmeister mit 3 Toren unterschied besiegt und dann im 2. Spiel die Franzosen ebenfalls mit dieser Tordifferenz vom Platz fegt und somit bereits als Sieger der Todesgruppe C feststeht. Dabei haben die Franzosen keineswegs enttäuscht. Die Les Bleus" hatten sich mit allen Kräften gewehrt. Durch das vorhergehende 1:1 der Italiener gegen die Rumänen kommt es jetzt in den letzten Gruppenspielen zum Showdown. Die Rumänen haben sich ebenfalls in einem sehr packenden Spiel gegen die Italiener einen Punkt erkämpft und hätten mit ein bisschen Glück sogar gewinnen können. Adrian Mutu hatte es auf dem Fuß. Zunächst erzielte er nach einem schweren Fehler der italienischen Abwehr das 1:0, scheiterte aber mit einem Foulelfmeter an Buffon. Nun haben die Rumänen 2 Punkte auf dem Konto und Italien und Frankreich jeweils nur 1 Punkt. Mit einem Sieg der Rumänen in ihrem letzten Gruppenspiel gegen die Holländer wäre ein eventueller Sieg der Franzosen oder der Italiener, in ihrem letzten Gruppenspiel, in dem sie gegeneinander antreten müssen, wertlos. Die italienische Presse wittert schon einen Komplott. Es wird ganz offen diskutiert, ob die Niederländer in ihrem Spiel gegen die Rumänen eine B-Elf auflaufen lassen, um sich selbst zu schonen und die Rumänen gewinnen zu lassen, damit die unliebsamen Konkurrenten Italien und Frankreich aus dem Rennen genommen werden. Die italienische Presse wendet sich in einem Appell an den niederländischen Fußballverband, und bittet um eine faire Chance, welche nur gegeben wäre, wenn Holland das Spiel gegen die Rumänen ernst nehmen würde.
Also, ich habe ganz andere Sorgen. Ich konzentriere mich ganz auf das Deutschlandspiel gegen die Österreicher. Ich wünsche mir, dass die Deutschen die Österreicher souverän schlagen. Es soll kein Zweifel aufkommen, ob wir das Viertelfinale erreichen. Denn die Kroaten können sich gegen die Polen auch schonen. Wenn diese dann ihre Chance wahrnehmen und die Kroaten schlagen, dann würde unser Team auch arg unter Druck geraten. Deshalb, lieber Jogi Löw, nimm Deine Mannen an die Hand und führe sie ins Viertelfinale. Ich glaube immer noch, dass die deutsche Nationalmannschaft Europameister werden kann.
Auf geht´s Ihr Schwarz-Weißen!
Freitag, 13. Juni 2008
Freitag, der 13. an einem Donnerstag!
Mann, war dass ein Armutszeugnis, welches die deutsche Nationalmannschaft gestern gegen die Kroaten abgelegt hat! Und die Polen sind auch zu doof, um die Österreicher zu schlagen ... oh, da muss ich vorsichtig sein, wir spielen ja auch noch gegen das Land des Co-Gastgebers. Da haben wir ja noch eine Chance uns so zu blamieren.
Muss mich bei meinen treuen Lesern zunächst entschuldigen, dass ich gestern kein Statement abgegeben habe. Kam wegen Zeitknappheit nicht dazu. Forca Portugal! War schon klasse, wie souverän die Portugiesen ins Viertelfinale eingezogen sind. Die Tschechen waren zwar lange Zeit ein gleichwertiger Gegner, aber Ronaldo & Co. waren an diesem Tag einfach eine klasse besser. Ein trauriges Ende für eines der Gastgeberländer. In der Baseler Wasserschlacht alles gegeben und dennoch noch in der Nachspielzeit geschlagen. Ich tippe ja in Tipprunden. Die Nachspielzeit, und ins Besondere die 93. Spielminute wird mir im Zusammenhang mit der EURO´08 für den Rest meines Lebens in negativer Erinnerung bleiben. Sowohl das Schweizspiel, als auch das Polenspiel hatte ich richtig getippt. Bis zur 90. Minute. Danach fielen dann noch jeweils die wichtigen Tore in der Nachspielzeit. Verdammter Mist! Liebe Schweizer, vielleicht ist es Euch ja ein Trost, dass ihr ein ganz sympathischer und sehr guter Gastgeber seid. Und ja, ich glaube, wenn Eure Leistungsträger nicht verletzt gewesen wären, dann hätte das Türkeispiel nicht schon Euer Ausscheiden bedeutet.
Mittwoch konnte ich aus gesundheitlichen Gründen noch nicht mal mit der Hobbytruppe Fußballspielen. Das hatte negativen Einfluss auf mein Gemüt. Und dann noch die Spielausgänge, die meinen Tippschein zur Verbrennung frei gaben. Ich hatte geglaubt, es gibt keine Steigerung mehr. Aber es sollte noch schlimmer kommen .....
Meine schlechte Laune vom Mittwoch war am Donnerstagmorgen nicht verflogen, obwohl ich mich wie ein Schuljunge auf das Deutschlandspiel freute. Auf der Arbeit läuft es momentan nicht rund. Von daher konnte ich mich (noch) nicht vollkommen auf das Spiel konzentrieren. Es sah fast so aus, dass ich diesmal nicht mit meiner Truppe zum Spiel fahren konnte. Zumal auch die Gruppe sich nicht entscheiden konnte, ob wir lieber an den Elbershallen bzw. dem Australier in Hagen (also Indoor auf Grund der schlechten Witterungsverhältnisse), oder doch zu den Westfalenhallen nach Dortmund zum Gruppenglotzen fahren sollten. Ich habe das ganze Hickhack nicht mitbekommen, aber es hat die Ehe" von Olli stark belastet. ;-) Wir hatten auf dem Hinweg wieder sehr viel Spaß, und die Sache mit dem Rudelglotzen in der Westfalenhalle ist auch ne gute Sache gewesen. Die Stimmung vor dem Spiel war hervorragend. Über das Spiel sage ich nur: Deutschland : Kroatien 1 : 2. Danach tobte der Mob. Die Jugendlichen wussten nicht wohin mit ihrem Frust. Alles was nicht niet. und nagelfest war, wurde zerstört. Zynismus machte sich breit. Er richtete sich die Polizei, Bahnbeamte und Mitmenschen anderer ethnischer Herkunft. Manche ergaben sich auch dem Sarkasmus, um mit der Situation fertig zu werden. Wir versuchten uns mit guter Laune und positiven Gedanken in Richtung Spiel gegen Österreich am Montag von den Negativerlebnissen abzulenken. Das klappte soweit auch ganz gut. Ich lernte zwei Schwedinnen kennen, welche im Rahmen ihres Deutschlandbesuchs bezüglich des Tokio Hotel Konzertes in Dortmund ihre Wartezeit mit dem Public Viewing in der Westfalen-Halle verkürzten. Total süß. Schwichti trug eine niedliche Blondine auf seinen Schultern. War auch lustig. Auch die aus Trotz feiernden Fans machten Laune. Was sich allerdings in der S-Bahn Richtung Innenstadt abspielte, kann man nur mit Terror bezeichnen. Die Jugendlichen flippten nun total aus und nahmen den ganzen Wagon auseinander. Alles, wirklich alles wurde zerstört. Ich musste auch darunter leiden. Mir fiel ein Gitter, welches als Schutzvorrichtung für die Neonröhren im Abteil vorgesehen ist, mit voller Wucht auf mein Kopf. Hört sich harmlos an. Aber dieses Gitter besteht nicht nur aus Plastik. Die Streben sind aus Metall. Und genau diese Bauteile habe ich abbekommen. Ich saß auch mit dem Rücken zu den Übeltätern, so dass natürlich noch die böse Überraschung hinzukam. Da war ich nun endgültig bedient. Erst dieses völlig bescheidene Fußballspiel, dann diese total hirnlosen Idioten! Mir brummte und brummt noch der Schädel. Trotzdem haben wir uns noch die Polen gegen Österreich im Stade angeschaut. Aber wie gesagt, selbst die Polen sind zu doof mal einen 3er einzufahren. Das 1:1 kommt ja auch noch unseren Versagern" zu gute. Meinen Tippschein wie gesagt nicht. Den ganzen Mist erst einmal verdauen, und dann schauen wir mal ....
Ein paar Russen hatten sich beim Imbiss zwischendurch auch mit uns angefreundet. Inzwischen hatte ich ne Schwedin und eine Kroatin geküsst. Von einer Polin und von den Russinnen wurde ich geknutscht (ich hoffe, der Unterschied zwischen einem Kuss und einem Knutscher ist jeden geläufig?). Wenn ich nicht so im Regen gestanden hätte (im wahrsten Sinne des Wortes, meine Kleidung war völlig durchnässt), dann hätte man diesbezüglich auch sagen können, der Tag war gar nicht so schlecht. Wie wir unseren Aufenthalt in Dortmund haben ausklingen lassen, kann und darf ich hier nicht berichten, weil die Redaktion sonst Ärger bekommen könnte. Nur soviel: 2 unserer Mitstreiter wollten einer bestimmten Personengruppe, welche sich hauptsächlich an einem Ort unweit des Dortmunder Hauptbahnhofes aufhält, eine Performance des Deutschland Liedes aus der Stefan Raab Show de de dedededede de de dedededede, ich liebe Deutscheland!" entlocken. Wurde 2006 verwirklicht, kam auf Grund der Schlechtwetterlage (Deutschland hat verloren, Schei..wetter, schlechte Laune der Anwohner, usw.) dieses Mal nicht zustande. Dann ging es nach Hause! Endlich! Dieser sehr schlechte Tag muss erst einmal verdaut werden.
Lieber Gruß
Euer Christian
Mittwoch, 11. Juni 2008
España olé!
Ja, gestern haben die Spanier die Mannschaft aus Russland mit 4:1 geputzt. In der ersten Halbzeit konnten die Russen ja noch gut dagegen halten und hatten auch ihrerseits einige Chancen zum Ausgleich zu kommen, oder sogar in Führung zu gehen. David Villa aus Villareal (Villabacho putzt immer noch die Pfannen!) und sein Sturmpartner Torres aber ließen den Russkies kaum die Chance von einem Sieg zu träumen. Mit dem 1. Dreierpack der EM Geschichte schoss Villa die Bären aus Russland alleine ab. Die Seleccion bot dabei temporeichen Offensivfußball vom allerfeinsten. Das Barca Duo Xavi & Andres Iniesta leiteten die schnellen Konter der Iberer immer wieder ein, welche entweder durch Torres oder Villa abgeschlossen wurden. Die beiden ersten Tore der Spanier sind in einer ähnlichen Entstehungsweise erzielt worden. Bei beiden Toren sind die Pässe der Mittelfeldspieler hinter den Rücken der Abwehrspieler auf die Stürmer gespielt worden. Dabei ist sehr präzise und schnell vorgegangen worden. Das Spiel ist sehr eindeutig von den Spanier geführt worden. Meistens haben sie sich nur selbst beim Abschluss im Weg gestanden, oder haben einfach einen Schnörkel zu viel gemacht. Etwas Spannung kam nur auf, als die Russen zum 1:3 Anschlusstreffer kamen und kurz darauf sogar die Chance auf das 2:3 hatten. Da dieses Tor auf Grund eines zu schlecht abgeschlossen Kopfstosses nicht zustande kam, wurden die Russen fast im Gegenzug mit dem 4:1 durch die Spanier bestraft. Herr Luis Aragones hatte seine Mannschaft perfekt auf das Spiel der Russen eingestellt. Ich weiß nicht, was ich von diesem Sieg halten soll. Wenn ich Parallelen zu der WM 2006 ziehe, dann scheidet Spanien nach der Vorrunde aus dem Turnier aus. Den auch bei der WM hatten die Spanier ihr Auftaktspiel souverän mit 4 Toren gegen eine russische Mannschaft (Ukraine) gewonnen und sind später im Turnier ihrer durch die Presse zugesprochenen Favoritenrolle in keiner Weise gerecht geworden. Ganz im Gegenteil, die Spanier sind sang & klanglos ausgeschieden.
Zum zweiten Spiel des Tages kann man nur sagen: Danke lieber Zlatan Ibrahimovic, dass Du uns in der 67. Minute durch Deine feine Einzelleistung und dem sehenswerten Tor aus der Tristesse und Lethargie gerissen hast!". Wie langweilig und unattraktiv das Spiel war, spiegelte das 2. Tor der Schweden durch Peter Hanssen wieder. Die Situation im Strafraum schien eigentlich schon durch die griechischen Abwehrspieler und ihrem guten Torwart bereinigt worden zu sein, aber irgendwie senkte sich der Ball zum Schluss in einer Bogenlampe genau in die Ansammlung von Beinen der hellenischen Verteidiger und eben Peter Hanssen, welche sich in der Nähe des rechten Torpfosten des griechischen Tores aufhielten. Der Ball sprang von einem der Beine der Verteidiger an den Fuß von Hanssen und von dort ins Tor der verdutzten Hellenen. Dies bedeutete für die Griechen natürlich das endgültige Aus in diesem sehr einseitig geführten Spiel. Amanatidis, welcher viel zu spät von Otto Rehakles ins Spiel gebracht wurde, fand nach dem Spiel auch keine positiven Worte für die Spielweise seiner Mannschaft. Seiner Meinung nach müsste man in einem solchen internationalen Wettbewerb insgesamt viel offensiver auftreten. Ansonsten kann man eben kein Blumentopf gewinnen. So sehe ich das auch.
In diesem Sinne,
Euer Christian
Zum zweiten Spiel des Tages kann man nur sagen: Danke lieber Zlatan Ibrahimovic, dass Du uns in der 67. Minute durch Deine feine Einzelleistung und dem sehenswerten Tor aus der Tristesse und Lethargie gerissen hast!". Wie langweilig und unattraktiv das Spiel war, spiegelte das 2. Tor der Schweden durch Peter Hanssen wieder. Die Situation im Strafraum schien eigentlich schon durch die griechischen Abwehrspieler und ihrem guten Torwart bereinigt worden zu sein, aber irgendwie senkte sich der Ball zum Schluss in einer Bogenlampe genau in die Ansammlung von Beinen der hellenischen Verteidiger und eben Peter Hanssen, welche sich in der Nähe des rechten Torpfosten des griechischen Tores aufhielten. Der Ball sprang von einem der Beine der Verteidiger an den Fuß von Hanssen und von dort ins Tor der verdutzten Hellenen. Dies bedeutete für die Griechen natürlich das endgültige Aus in diesem sehr einseitig geführten Spiel. Amanatidis, welcher viel zu spät von Otto Rehakles ins Spiel gebracht wurde, fand nach dem Spiel auch keine positiven Worte für die Spielweise seiner Mannschaft. Seiner Meinung nach müsste man in einem solchen internationalen Wettbewerb insgesamt viel offensiver auftreten. Ansonsten kann man eben kein Blumentopf gewinnen. So sehe ich das auch.
In diesem Sinne,
Euer Christian
Dienstag, 10. Juni 2008
"Hüpf, Holland hüpf!"
Mann, wie hat sich Italien gestern blamiert. Sogar die Torwartlegende Gianluigi Buffon sah sich nach dem Spiel genötigt, eine Entschuldigung an die Fans rauszuschicken: "Wir entschuldigen uns bei allen italienischen Fans. Das war das schlechteste Spiel von uns in den letzten zwölf Jahren". Dabei hätte er sich selbst noch von arg zu großer Kritik auslassen können, weil er noch zu den etwas besser spielenden Kickern des Weltmeisters gehörte. Wäre er nicht gewesen, so bin ich mir sicher, dass die Niederlage der Italiener zum Schluss hin noch höher ausgefallen wäre. Die Oranjes haben aber auch ein Feuerwerk auf dem Platz veranstaltet. An ihrer markelosen Leistung war wirklich nichts auszusetzen. Nur das erste Tor hat für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Nach einem Zusammenprall mit Keeper Buffon war C. Panucci ins Toraus gerutscht. Die scharfe Hereingabe von Wesley Sneijder lenkte Ruud van Nistelrooy aus dann scheinbar klarer Abseitsposition ins Tor (26.). Während die Italiener lautstark reklamierten, entschied das Schiedsrichtergespann um Peter Fröjdfeldt (Schweden) absolut regelkonform. "Ein im Toraus liegender Verteidiger kann den Angreifer nicht Abseits stellen und wird so bewertet, als wäre er auf dem Spielfeld. Deshalb ein absolut korrekter Treffer", bestätigte DFB-Schiedsrichter-Sprecher Manfred Amerell. Also ich habe völlig perplex geschaut, als der Treffer gegeben worden ist. Ich war auch der festen Meinung, dass ein Abseitstor vorlag. Aber es war ja nun mal nicht so. Und so nahm das Spiel seinen Lauf. Das Cannavaro fehlte, konnte man in allen Spielsituationen sehen, in denen Andrea Barzagli und Marco Materazzi involviert waren. Mit teilweise haarsträubenden Fehlern haben die beiden die Tore für die Oranjes eingeleitet. Mit schnellem Flügelspiel und traumhaften finalen Pässen nahmen Wesley Sneijder, Rafael van der Vaart, Dirk Cuyt & Co. gnadenlos die italienische Viererkette auseinander. Das 2:0 war ei Traumtor. Nach einer schönen Kombination über Giovanni van Bronckhorst und Kuyt schloss Sneijder einen schnell vorgetragenen Konter trocken ab (31.). "Ein schwarzer Abend. Wir haben zwei dumme Tore kassiert und wir waren ziemlich naiv dabei", kommentierte Trainer Roberto Donadoni treffend. Teilweise rannten die Italiener wie ein aufgebrachter Stier vor den dem roten Tuch der Oranjes her und kamen nicht einmal an das Spielgerät. Das war schon stark, was die Niederländer da gezeigt haben. Ich hatte ja damit gerechnet, das Italien und Frankreich unter sich den Gruppensieg ausspielen. Aber Holland hat sich mit dieser Leistung natürlich in den Kreis der Anwärter auf den Europameistertitel eindrucksvoll zurückgemeldet. Die Italiener hingegen haben ja noch mindestens 2x die Gelegenheit sich zu beweisen und die Schmach von gestern Abend vergessen zu machen. Die Angriffsbemühungen der Italiener nach dem 0:2 in der 2. Halbzeit lassen die Tifosi ja noch hoffen. Immerhin kam es zu 5 eigenen Torchancen bevor das 3:0 fiel. Ich würde ITALIA auch noch nicht abschreiben.
Zum zweiten Spiel Frankreich gegen Rumänien muss man nicht viel sagen. Die Rumänen haben sehr gut gestanden, haben Ribery immer zumindest gedoppelt, so dass er sich nicht entfalten konnte, und haben somit den Spielfluss der Franzosen unterbrochen. Zudem hat sich der kleine Napoleon Domenech ein Eigentor geschossen, weil er Ribery auf einer Position einsetzte, wo er verhungern musste. Die Vampire aus Rumänien haben mit ihrer destruktiv-defensiven Spielweise dem Vizeweltmeister bei dem 0:0 verdient einen Punkt abgerungen. Ich habe mir beide Spiele bei den Elbershallen angeschaut. Scholli als Co- Moderator bei der ARD hat mich sehr begeistert. Er hat Domenech stark kritisiert und auch aufgezeigt, wo die Franzosen ihre Schwachstellen haben. Scholl ist eh einer mit sehr viel Fußballsachverstand. Er war einer der wenigen, die Insua (argentinischer Nationalspieler in Gladbachern Diensten) vor zwei Jahren als einen der besten Spieler in der Bundesliga gesehen hat. Ich finde, dass Scholli einer der besten Spieler in der Liga ever war.
Es waren viele italienische Tifosi vor Ort. Auch sehr viele hübsche italienische Mädels. Winnie hat mir auch Gesellschaft geleistet. War lustig und auch schön Dirk mal wieder zu sehen und mit ihm über Fußball zu fachsimpeln. Winnie kennt sich eben nicht nur mit Lachs aus! ;-)
Zur Halbzeit des Holland Spiels haben sich die italienischen zum großen Teil schon verabschiedet. Unter die italienischen Fans hatten sich eine Menge türkischer Fans geschmuggelt", die sich mit dem blauen Trikot der italienischen Mannschaft getarnt hatten. Als dann die Tore für die Holländer fielen jubelten diese dann zur Überraschung aller laut auf. Nicht schlecht diese Idee. War nur schade in die traurigen Gesichter der netten bella Senioras zu sehen, die vorher noch wie die italienische Sonne gestrahlt und uns mit ihren Gesängen von italienischen Liedgut beglückt hatten. Aber das kann sich ja schnell wieder ändern Forza Italia!
In diesem Sinne
Euer Christian
Zum zweiten Spiel Frankreich gegen Rumänien muss man nicht viel sagen. Die Rumänen haben sehr gut gestanden, haben Ribery immer zumindest gedoppelt, so dass er sich nicht entfalten konnte, und haben somit den Spielfluss der Franzosen unterbrochen. Zudem hat sich der kleine Napoleon Domenech ein Eigentor geschossen, weil er Ribery auf einer Position einsetzte, wo er verhungern musste. Die Vampire aus Rumänien haben mit ihrer destruktiv-defensiven Spielweise dem Vizeweltmeister bei dem 0:0 verdient einen Punkt abgerungen. Ich habe mir beide Spiele bei den Elbershallen angeschaut. Scholli als Co- Moderator bei der ARD hat mich sehr begeistert. Er hat Domenech stark kritisiert und auch aufgezeigt, wo die Franzosen ihre Schwachstellen haben. Scholl ist eh einer mit sehr viel Fußballsachverstand. Er war einer der wenigen, die Insua (argentinischer Nationalspieler in Gladbachern Diensten) vor zwei Jahren als einen der besten Spieler in der Bundesliga gesehen hat. Ich finde, dass Scholli einer der besten Spieler in der Liga ever war.
Es waren viele italienische Tifosi vor Ort. Auch sehr viele hübsche italienische Mädels. Winnie hat mir auch Gesellschaft geleistet. War lustig und auch schön Dirk mal wieder zu sehen und mit ihm über Fußball zu fachsimpeln. Winnie kennt sich eben nicht nur mit Lachs aus! ;-)
Zur Halbzeit des Holland Spiels haben sich die italienischen zum großen Teil schon verabschiedet. Unter die italienischen Fans hatten sich eine Menge türkischer Fans geschmuggelt", die sich mit dem blauen Trikot der italienischen Mannschaft getarnt hatten. Als dann die Tore für die Holländer fielen jubelten diese dann zur Überraschung aller laut auf. Nicht schlecht diese Idee. War nur schade in die traurigen Gesichter der netten bella Senioras zu sehen, die vorher noch wie die italienische Sonne gestrahlt und uns mit ihren Gesängen von italienischen Liedgut beglückt hatten. Aber das kann sich ja schnell wieder ändern Forza Italia!
In diesem Sinne
Euer Christian
Montag, 9. Juni 2008
"Deutschland vor, noch ein Tor!"
Deutschland vor, noch ein Tor!"
Wie würde Lukas heute seinen Eintrag in sein Tagebuch einleiten: Mein lieber Tagesbuch, ich habe voll mehr Tore geschossen als der Klose, ne, der Vollidiot, ey!" Ja, wirklich Lukas, dass hast Du wieder sehr schön gemacht. Du hast ganz Deutschland mit Deinen beiden Toren glücklich gemacht. Ich hingegen würde mein Tagebucheintrag heute gerne heute so beginnen: Wo bitte schön sind die Aspirin Tabletten?". Um es auf den Punkt zu bringen, es war gestern wieder ein super Tag in meinem jungen Leben. Obwohl ich mich ja heute wie ein 80jähriger fühle.
Die Supporter Truppe von der WM 2006 hat sich wieder zusammengefunden. Andy, Olli, Simon und ich. Wir haben uns gestern um 17:20 Uhr am Hagener Hauptbahnhof getroffen, um uns in Dortmund mit tausenden von Fußballfans das Spiel gegen Polen anzuschauen. Simon und Andy haben dann gleich auch noch Ersatz für unsere damaligen weiblichen Begleiterinnen von 2006 mitgebracht. Vanessa (18) und Nadine (21?) kommen beide aus Haspe und wurden von Simon an der Bushaltestelle aufgegriffen. Die beiden Mädels wollten eh nach Dortmund. Da haben sie sich kurz entschlossen uns angeschlossen. Die Zugfahrt nach Dortmund war wieder recht feucht fröhlich. Wir haben tränen gelacht. Es musste festgestellt werden, das Angola, die Elfenbeinküste und Brasilien auch an der EM teilnehmen: de, de, dede, de de, de, de dede de, de ich liebe Deutscheland!" Wir haben uns teilweise echt 2 Jahre lang nicht gesehen. Und trotzdem war gleich wieder diese Vertrautheit und der starke Gemeinschaftsgedanke wie im Jahre 2006 vorhanden. Man kann diese Dinge nicht in Worte fassen. Dies muss man erleben. Zwischen Nadine und Olli scheint sich etwas anzubahnen, die Redaktion lädt alle Leser schon mal recht herzlich zur Hochzeit ein. Die beiden Mädels sind auch sehr sympathisch und es hat viel Spaß gemacht mit Ihnen unterwegs zu sein.
In Dortmund angekommen, haben wir zunächst für Nachschub für unseren Getränkehaushalt gesorgt. Schon dabei haben wir jede Menge Menschen kennen gelernt. Ja, selbst Getränke kaufen in einem stinknormalen Supermarkt kann an einem solchen besonderen Tag zu einem Großereignis werden. Als wir die Treppen erklommen, welche uns in Richtung Innenstadt führten, da kamen all die schönen Erinnerungen wieder hoch. Aber das habe ich Euch ja schon in einem meiner letzten Berichte erzählt. Klar, es fehlte diese große Bühne die anlässlich der WM die Gäste aus der ganzen Welt 2006 begrüßt hatte und die Südtribüne im Signal Iduna Park darstellen sollten. Die fand ich echt imposant. Zumal sie mit Klängen und Fangesängen unterstützt die Fans aus aller Welt in Dortmund herzlich willkommen heißen und auf die bevorstehenden Spiele einstimmen sollte. Aber ansonsten war wirklich alles wieder so wie bei der WM. Auf dem Weg zum Friedensplatz wurden wir im übrigen von dem 1:0 der Kroaten gegen Österreich in Kenntnis gesetzt. Wir haben von diesem Spiel nicht viel mitbekommen, aber ich konnte mich am Rande mit einigen kroatischen Fans unterhalten. Der Elfmeter wurde ja auch schon in der 3. Minute gegeben. Und viel mehr, scheint das Spiel ja auch nicht hergegeben zu haben. Ich war nur überrascht, dass sich die Österreicher wohl stark gegen die Niederlage gewehrt haben müssen. Sie sollen dabei aber sehr hilflos agiert haben, wurde mir berichtet.
Auch die Stimmung auf dem Friedensplatz war wieder gigantisch. Wir haben viele Menschen kennen gelernt. Falls ihr auch mal Fotos sehen wollt: www.photo-news-network.de. Die Seite kann ich nur empfehlen. Dort hat der freie Journalist und Pressefotograf Frank Oppitz die Stimmung rund um das Spiel in sehr farbenfrohen und schön anzusehenden Bildern festgehalten. Einige Bilder wird mir Frank auch zur Verfügung stellen. Ich hoffe Diddi kann diese dann ergänzend zum EM Blog auch auf unserer Seite implementieren. Und Bilder sagen ja meistens mehr als 1000 Worte. Kann nur sagen geile Stimmung, tolles Rahmenprogramm und ein sagenhaftes Fußballfest!
Zum Sport: In der 20. Minute erzielte Lu, Lu, Lu Lukas Podolski in einer Co-Produktion der polnischstämmigen Akteure in der DFB-Elf die hoch verdiente Führung. Nach einem mustergültigen Anspiel von Miro Klose brauchte Poldi nur noch aus kurzer Distanz zu seinem 26. Treffer im 49. Länderspiel einschieben. Gejubelt hatte Poldi aber nicht. Aus Respekt vor seinen polnischen Landleuten verzichtete er auf seine üblichen Jubelarien.
Als sich die Polen in der zweiten Halbzeit ein leichtes Übergewicht zu erspielen schienen, legte Lukas Treffer 27 nach und machte den Sieg mit einem Schuss aus 14 Metern in den Winkel perfekt. Der Friedensplatz tobte! Der erste Schritt zur Europameisterschaft war vollbracht. Alle lagen sich in den Armen. Viele der tapferen polnischen Anhänger verließen nach Lukas 2. Tor den Platz. Es gab von den polnischen Fans auch Unmutsbekundungen in Richtung Podolski, wie: Vaterlandsverräter!" oder der schießt seine eigenen Landsleute aus dem Turnier". Aber im großen und ganzen ist alles wieder sehr ruhig abgelaufen und die Fans aller vier Nationen, die an diesem Spieltag gespielt hatten, feierten gemeinsam in der Dortmunder Innenstadt.
Anders muss es ja in Hagen abgegangen sein. Man muss lesen, dass die Polizei eine Eskalation nach dem Public Viewing verhindert hat. Nach dem Spiel sollen 150 polnische Fußballfans auf 300 deutsche Fans" getroffen sein, als sie in Richtung Hauptbahnhof zogen.
Beide Gruppen seien äußerst aggressiv gewesen, immer wieder seien Steine und Flaschen geflogen, als die Polizei versuchte die Gruppen auf Distanz zu halten!
Leute, muss so etwas sein? Nehmt Euch doch mal ein Beispiel an dem friedlichen Nebeneinander bei der Dortmunder Veranstaltung. Ich kann mich nur wiederholen: make peace not war! Meine Kollegen meinten heute schon Scherzhaft: Hagen ist ein gefährliches Pflaster, da werden Leute auf offener Straße erschossen, Wirten der Kopf an der Theke mit ner Schrottflinte weggeschossen und die Hooligans mischen die Straßen auf!". Hagen macht von sich rede. Aber nicht im positiven Sinne! Dabei war es doch Samstag noch so schön beim Spiel zwischen Portugal und der Türkei.
Heute freue ich mich auf die Duelle in der Todesgruppe. Wobei mein Hauptaugenmerk auf der 2. Partie des Tages liegen wird: Italien gegen Holland. Fußballherz, was willst Du mehr? Mit meiner positiven Grundeinstellung aus dem Sieg gegen Polen, einem immer noch dicken Kopf und jeder Menge Vorfreude mache ich mich nun auf den Weg zu der nächsten Episode in meinem Tagebuch.
Sportlicher Gruß, Euer Christian
Wie würde Lukas heute seinen Eintrag in sein Tagebuch einleiten: Mein lieber Tagesbuch, ich habe voll mehr Tore geschossen als der Klose, ne, der Vollidiot, ey!" Ja, wirklich Lukas, dass hast Du wieder sehr schön gemacht. Du hast ganz Deutschland mit Deinen beiden Toren glücklich gemacht. Ich hingegen würde mein Tagebucheintrag heute gerne heute so beginnen: Wo bitte schön sind die Aspirin Tabletten?". Um es auf den Punkt zu bringen, es war gestern wieder ein super Tag in meinem jungen Leben. Obwohl ich mich ja heute wie ein 80jähriger fühle.
Die Supporter Truppe von der WM 2006 hat sich wieder zusammengefunden. Andy, Olli, Simon und ich. Wir haben uns gestern um 17:20 Uhr am Hagener Hauptbahnhof getroffen, um uns in Dortmund mit tausenden von Fußballfans das Spiel gegen Polen anzuschauen. Simon und Andy haben dann gleich auch noch Ersatz für unsere damaligen weiblichen Begleiterinnen von 2006 mitgebracht. Vanessa (18) und Nadine (21?) kommen beide aus Haspe und wurden von Simon an der Bushaltestelle aufgegriffen. Die beiden Mädels wollten eh nach Dortmund. Da haben sie sich kurz entschlossen uns angeschlossen. Die Zugfahrt nach Dortmund war wieder recht feucht fröhlich. Wir haben tränen gelacht. Es musste festgestellt werden, das Angola, die Elfenbeinküste und Brasilien auch an der EM teilnehmen: de, de, dede, de de, de, de dede de, de ich liebe Deutscheland!" Wir haben uns teilweise echt 2 Jahre lang nicht gesehen. Und trotzdem war gleich wieder diese Vertrautheit und der starke Gemeinschaftsgedanke wie im Jahre 2006 vorhanden. Man kann diese Dinge nicht in Worte fassen. Dies muss man erleben. Zwischen Nadine und Olli scheint sich etwas anzubahnen, die Redaktion lädt alle Leser schon mal recht herzlich zur Hochzeit ein. Die beiden Mädels sind auch sehr sympathisch und es hat viel Spaß gemacht mit Ihnen unterwegs zu sein.
In Dortmund angekommen, haben wir zunächst für Nachschub für unseren Getränkehaushalt gesorgt. Schon dabei haben wir jede Menge Menschen kennen gelernt. Ja, selbst Getränke kaufen in einem stinknormalen Supermarkt kann an einem solchen besonderen Tag zu einem Großereignis werden. Als wir die Treppen erklommen, welche uns in Richtung Innenstadt führten, da kamen all die schönen Erinnerungen wieder hoch. Aber das habe ich Euch ja schon in einem meiner letzten Berichte erzählt. Klar, es fehlte diese große Bühne die anlässlich der WM die Gäste aus der ganzen Welt 2006 begrüßt hatte und die Südtribüne im Signal Iduna Park darstellen sollten. Die fand ich echt imposant. Zumal sie mit Klängen und Fangesängen unterstützt die Fans aus aller Welt in Dortmund herzlich willkommen heißen und auf die bevorstehenden Spiele einstimmen sollte. Aber ansonsten war wirklich alles wieder so wie bei der WM. Auf dem Weg zum Friedensplatz wurden wir im übrigen von dem 1:0 der Kroaten gegen Österreich in Kenntnis gesetzt. Wir haben von diesem Spiel nicht viel mitbekommen, aber ich konnte mich am Rande mit einigen kroatischen Fans unterhalten. Der Elfmeter wurde ja auch schon in der 3. Minute gegeben. Und viel mehr, scheint das Spiel ja auch nicht hergegeben zu haben. Ich war nur überrascht, dass sich die Österreicher wohl stark gegen die Niederlage gewehrt haben müssen. Sie sollen dabei aber sehr hilflos agiert haben, wurde mir berichtet.
Auch die Stimmung auf dem Friedensplatz war wieder gigantisch. Wir haben viele Menschen kennen gelernt. Falls ihr auch mal Fotos sehen wollt: www.photo-news-network.de. Die Seite kann ich nur empfehlen. Dort hat der freie Journalist und Pressefotograf Frank Oppitz die Stimmung rund um das Spiel in sehr farbenfrohen und schön anzusehenden Bildern festgehalten. Einige Bilder wird mir Frank auch zur Verfügung stellen. Ich hoffe Diddi kann diese dann ergänzend zum EM Blog auch auf unserer Seite implementieren. Und Bilder sagen ja meistens mehr als 1000 Worte. Kann nur sagen geile Stimmung, tolles Rahmenprogramm und ein sagenhaftes Fußballfest!
Zum Sport: In der 20. Minute erzielte Lu, Lu, Lu Lukas Podolski in einer Co-Produktion der polnischstämmigen Akteure in der DFB-Elf die hoch verdiente Führung. Nach einem mustergültigen Anspiel von Miro Klose brauchte Poldi nur noch aus kurzer Distanz zu seinem 26. Treffer im 49. Länderspiel einschieben. Gejubelt hatte Poldi aber nicht. Aus Respekt vor seinen polnischen Landleuten verzichtete er auf seine üblichen Jubelarien.
Als sich die Polen in der zweiten Halbzeit ein leichtes Übergewicht zu erspielen schienen, legte Lukas Treffer 27 nach und machte den Sieg mit einem Schuss aus 14 Metern in den Winkel perfekt. Der Friedensplatz tobte! Der erste Schritt zur Europameisterschaft war vollbracht. Alle lagen sich in den Armen. Viele der tapferen polnischen Anhänger verließen nach Lukas 2. Tor den Platz. Es gab von den polnischen Fans auch Unmutsbekundungen in Richtung Podolski, wie: Vaterlandsverräter!" oder der schießt seine eigenen Landsleute aus dem Turnier". Aber im großen und ganzen ist alles wieder sehr ruhig abgelaufen und die Fans aller vier Nationen, die an diesem Spieltag gespielt hatten, feierten gemeinsam in der Dortmunder Innenstadt.
Anders muss es ja in Hagen abgegangen sein. Man muss lesen, dass die Polizei eine Eskalation nach dem Public Viewing verhindert hat. Nach dem Spiel sollen 150 polnische Fußballfans auf 300 deutsche Fans" getroffen sein, als sie in Richtung Hauptbahnhof zogen.
Beide Gruppen seien äußerst aggressiv gewesen, immer wieder seien Steine und Flaschen geflogen, als die Polizei versuchte die Gruppen auf Distanz zu halten!
Leute, muss so etwas sein? Nehmt Euch doch mal ein Beispiel an dem friedlichen Nebeneinander bei der Dortmunder Veranstaltung. Ich kann mich nur wiederholen: make peace not war! Meine Kollegen meinten heute schon Scherzhaft: Hagen ist ein gefährliches Pflaster, da werden Leute auf offener Straße erschossen, Wirten der Kopf an der Theke mit ner Schrottflinte weggeschossen und die Hooligans mischen die Straßen auf!". Hagen macht von sich rede. Aber nicht im positiven Sinne! Dabei war es doch Samstag noch so schön beim Spiel zwischen Portugal und der Türkei.
Heute freue ich mich auf die Duelle in der Todesgruppe. Wobei mein Hauptaugenmerk auf der 2. Partie des Tages liegen wird: Italien gegen Holland. Fußballherz, was willst Du mehr? Mit meiner positiven Grundeinstellung aus dem Sieg gegen Polen, einem immer noch dicken Kopf und jeder Menge Vorfreude mache ich mich nun auf den Weg zu der nächsten Episode in meinem Tagebuch.
Sportlicher Gruß, Euer Christian
Sonntag, 8. Juni 2008
Der Ball rollt - und wie!
Als ich heute um 11:00 Uhr in die City von Hagen ging, um meine Schwägerin bei Ihrer Supporter-Tätigkeit bei dem BARMER Aktionstag Deutschland bewegt sich!" zu besuchen, da war sie wieder, diese Stimmung wie bei der WM 2006 im eigenen Lande. Aber es war noch nicht ganz so. So wie die Wolken die strahlende Sonne daran hinderten diesen Samstag zu einem wirklich sonnigen Tag zu machen, so gedämpft war auch die Vorfreude der Menschen in den Hagener Strassen. Es war nicht so prunkvoll und so aufregend wie 2006, weil noch nicht alle Fenster geschmückt und die Fahnen noch nicht so sehr in den Wind hangen. Es gibt jetzt auch Fahnen aller teilnehmenden Nationen. Das macht es alles noch viel bunter, und auch schöner, aber es hindert eben daran, dass alles in Schwarz, Rot und Gold erstrahlt. Mein kleiner Neffe allerdings, der liebe David [er wird bald 3 Jahre alt], war schon voll bei der Sache. Als ich mit meinem Bruder Alex, mit Jenny, meiner Schwägerin und eben mit David, welcher in seinem Kinderwagen durch das Geschehen gerollt wurde, Richtung Markt wanderte, da wedelte David freudestrahlend mit seiner Deutschland-Fahne hin und her. Wir haben wenn auch noch ziemlich leise- geübt, wie wir die Schlachtgesänge" für das morgige Spiel gegen Polen anbringen wollten: Super Deutschland, Olé, Olé!" und Deutschland vor, noch ein Tor!". Ich hatte auch meine rege Freude daran.
Ich sollte später noch am Nachmittag mit David, meiner Mutter Elke und meiner Oma Dora die Eröffnungsfeier sehen. Diese hat mich zwar nicht gerade vom Stuhl gehauen, aber sie war schön anzusehen und irgendwie hat sie ja auch zu dem Umfeld in Bern gepasst. Simpel, einfach, schnörkellos, dafür aber sehr schön, anspruchsvoll und kurzatmig. Hat ja auch nicht lange gedauert das ganze. Das erste Spiel war ja denn auch schon ziemlich schnell und Kampf betont. Die Schweiz hat ganz schön Gas gegeben. Hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Sie war über weite Strecken das bessere Team und hätte meiner Meinung nach das Spiel gewinnen müssen. Allerdings hatten die Eidgenossen ja auch wegzustecken, dass sich kurz vor dem Seitenwechsel Alexander Frei, der Kapitän, bei einem Zweikampf das Knie verdreht hatte. Da war auch der Bruch im Spiel der Schweizer. Zwar kamen die Schweizer sehr willensstark auf das Grün zurück, und man sah dass sie den Verlust von Frei durch Einsatz wieder wett machen wollten, aber man merkte ihnen auch an, dass Frei fehlte. Warum ich von den Tschechen nicht viel spreche? Da gibt es nicht viel zu erzählen. Die haben kaum stattgefunden. In der ersten Halbzeit haben sie nur darauf geachtet, ihren Kasten sauber zu halten. Kaum eine Einschussmöglichkeit. Meine Mutter sagte noch: Es wäre zwar ungerecht, aber ich glaube wenn jemand das Tor schießt, dann die Tschechen". Ich gab ihr Recht. Die Schweizer hatten 5 sehr gute Chancen, die sie nicht verwertet hatten. So etwas rächt sich oft. Und als sich dann Sverkos, ein guter alter Bekannter aus Gladbacher Zeiten [er war 4 Jahre für die Borussia in der Bundesliga als Torjäger tätig und war in Gladbach ein Publikumsliebling], zum Warmmachen fertig machte, da sagte ich: ich weiß auch, wer das Tor schießen wird.". Und so war es in der 71. Spielminute ja denn auch. Sverkos nutzte eine Hereingabe, es war eigentlich die erste richtige Tormöglichkeit für die Tschechen, zum sehr ungerechten und schmeichelhaften 1:0. Die Schweizer haben zwar noch gegen gehalten, aber ich muss sagen, mit sehr untauglichen Mitteln. Den wenn etwas bei den Tschechen in diesem Eröffnungsspiel gut funktioniert hat, dann ihre Innenverteidigung. Tomas Ujfalusi hat eine sehr sichere Partie hingeliefert. Und David Rozehnal und Marek Jankuloski haben ihn dabei fehlerfrei unterstützt. Ansonsten haben die Tschechen sehr enttäuscht. Nur bei einem bin ich sicher. Sie zählen zu den Titelaspiranten. Ich habe zwar das Spielergebnis falsch getippt (1:1), weil ich dachte die Schweiz erkämpft sich mit den tollen Zuschauern im Rücken wenigstens ein Unentschieden, aber mit meiner Prognose, dass es Tschechien weit bringen wir in dem Turnier, da werde ich wohl dann nicht so falsch liegen. Karel Brückner hat ja auch alles richtig gemacht. Obwohl Koller es zuvor gar nicht so toll fand, dass er gegen Sverkos ausgewechselt wurde, umso erleichterter war er dann, als der junge Stürmer den Siegtreffer erzielte und applaudierte ja dann auch artig. Unter dem Strich war es ein sehr glücklicher Auftaktsieg für die Tschechen. Aber der Sieg war auch sehr effektiv. 2 Chancen zum Tor, ein Tor. Was will man mehr? Arme tapfere Nati" (so wird liebevoll die Schweizer Nationalmannschaft von ihren Bürgern genannt), dass hast Du nicht verdient.
David hatte in der Zwischenzeit mit seiner Oma und Uroma Kopfball geübt, was an sich ja nichts Besonderes ist. Aber wir haben uns fast tot gelacht. Denn meine Mutter hat fast immer den Ball überhaupt nicht getroffen. Das sah zum Schiessen aus. Muss man gesehen haben.
Vom zweiten Spiel des Tages, Portugal gegen die Türkei, habe ich leider nur die zweite Hälfte gesehen. Zum einen habe ich die ersten Zeilen zu diesem Bericht geschrieben und zum anderen musste ich zunächst zum Public Viewing in die Elbershallen gelangen. Der Sender EinsLive hat ja den Begriff Public Viewing" aus seinem Sprachgebrauch verbannt, weil die Amerikaner so das Aufbahren von zurechtgemachten Verstorbenen bezeichnen, damit die Hinterbliebenen Abschied nehmen können. Muss für die Amis ja ein riesiger Kulturschock gewesen sein, als sie 2006 zum Public Viewing geschickt worden sind. ;-)
Nun ja, das Spiel Portugal:Türkei war ja echt spitze. Schneller, technisch einwandfreier Fußball. Die Portugiesen haben auch völlig zu recht das Spiel gewonnen. Auch in dieser Höhe. 2:0 und nicht die Stars haben die Tore erzielt. Der beste Mann der Selecção war Pepe. Er erzielte das 1:0 und bot eine solide Abwehrleistung. In der ersten Halbzeit wurde ihm ja noch ein regulär erzielter Treffer aberkannt. Aber sein zweiter Treffer zählte und brachte die Portugiesen auf die Siegerstrasse. Bis dahin hatten sie ja schon 5 hochkarätige Einschussmöglichkeiten. Spannung war nur noch vorhanden, weil die Brasilianer Europas ihre Überlegenheit nicht in Tore umgemünzt hatten und es lange nur 1:0 stand. Für die Entscheidung sorgte schließlich der eingewechselte Raul Meireles in der Nachspielzeit. Cristiano Ronaldo bediente bei einem Konter Joao Moutinho, der das Leder geschickt annahm und an Demirel vorbei zu Meireles weiterleitete. Der Mittelfeldspieler vom FC Porto hatte keine Mühe, den Ball im leeren Tor zu versenken. Ronaldo zeigte, dass er zu den besten Fußballern der Welt gehört. Nani ist ein großes Fußballtalent, dass hat er eindrucksvoll bewiesen. Deutschland muss riesigen Respekt vor der portugiesischen Mannschaft haben, falls sie im Viertelfinale auf diese Ausnahmefußballer treffen sollten. Aber auch die Türkei sollte sich noch nicht aufgeben. Sie haben schließlich auch sehr guten Fußball gezeigt.
Schön fand ich, dass sich die Fans beider Seiten so friedlich nebeneinander das Spiel auf der Großleinwand angeschaut haben. Das WM Feeling ist zurückgekehrt. Ich hatte Gänsehaut, als die Portugiesen das 1:0 geschossen hatten. 2004, da war ich mit Schmitti noch im Land des Vize-Europameisters. Leider nicht pünktlich zur EM, weilö mein damaliger Arbeitgeber mir nicht frei gab, aber eine Woche nach Beendigung des letzten Spiels. Damals haben wir auch die Portugiesen lieben gelernt. Ich wollte Portugal, das Herkunftsland von Nelly Furtados Eltern, meiner Lieblingssängerin, kennen lernen. Außerdem war damals schon der Hype um meinen Namensvetter Cristiano sehr groß. Das Land war stolz auf ihre Helden, welche ja im Finale nur knapp an Griechenland gescheitert waren. Wie fußballbegeistert die Portugiesen sind, konnten wir verfolgen, weil kurz nach der EM 2004 in Südamerika die vergleichbaren Südamerikameisterschaften stattfanden. Die Portugiesen sind den Brasilianern sehr nah verbunden. So bekamen wir damals wenigsten noch einen Hauch vom Flair der Euro mit, weil wir bis spät in die Nacht die Spiele der Brasilianer zusammen mit den Einheimischen verfolgt haben. Das war auch eine sehr schöne Zeit Schmitti, ich hoffe Du hast dort oben im Himmel auch so viel Spaß an der EM wie ich hier unten auf der Erde. Ich bin genau wie die anderen Jungs in Gedanken und im Herzen immer bei Dir, alter Junge
Nun gehe ich erst einmal ins Bett und träume davon, wie Ballack +10 die Polen aus dem Wörthersee-Stadion von Klagenfurt raus schießen. Wie gesagt, nichts für ungut liebe Polen, aber ich möchte, dass Deutschland recht weit in diesem Turnier kommt.
Alles Liebe und Gute Nacht"
Euer Christian
Ich sollte später noch am Nachmittag mit David, meiner Mutter Elke und meiner Oma Dora die Eröffnungsfeier sehen. Diese hat mich zwar nicht gerade vom Stuhl gehauen, aber sie war schön anzusehen und irgendwie hat sie ja auch zu dem Umfeld in Bern gepasst. Simpel, einfach, schnörkellos, dafür aber sehr schön, anspruchsvoll und kurzatmig. Hat ja auch nicht lange gedauert das ganze. Das erste Spiel war ja denn auch schon ziemlich schnell und Kampf betont. Die Schweiz hat ganz schön Gas gegeben. Hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Sie war über weite Strecken das bessere Team und hätte meiner Meinung nach das Spiel gewinnen müssen. Allerdings hatten die Eidgenossen ja auch wegzustecken, dass sich kurz vor dem Seitenwechsel Alexander Frei, der Kapitän, bei einem Zweikampf das Knie verdreht hatte. Da war auch der Bruch im Spiel der Schweizer. Zwar kamen die Schweizer sehr willensstark auf das Grün zurück, und man sah dass sie den Verlust von Frei durch Einsatz wieder wett machen wollten, aber man merkte ihnen auch an, dass Frei fehlte. Warum ich von den Tschechen nicht viel spreche? Da gibt es nicht viel zu erzählen. Die haben kaum stattgefunden. In der ersten Halbzeit haben sie nur darauf geachtet, ihren Kasten sauber zu halten. Kaum eine Einschussmöglichkeit. Meine Mutter sagte noch: Es wäre zwar ungerecht, aber ich glaube wenn jemand das Tor schießt, dann die Tschechen". Ich gab ihr Recht. Die Schweizer hatten 5 sehr gute Chancen, die sie nicht verwertet hatten. So etwas rächt sich oft. Und als sich dann Sverkos, ein guter alter Bekannter aus Gladbacher Zeiten [er war 4 Jahre für die Borussia in der Bundesliga als Torjäger tätig und war in Gladbach ein Publikumsliebling], zum Warmmachen fertig machte, da sagte ich: ich weiß auch, wer das Tor schießen wird.". Und so war es in der 71. Spielminute ja denn auch. Sverkos nutzte eine Hereingabe, es war eigentlich die erste richtige Tormöglichkeit für die Tschechen, zum sehr ungerechten und schmeichelhaften 1:0. Die Schweizer haben zwar noch gegen gehalten, aber ich muss sagen, mit sehr untauglichen Mitteln. Den wenn etwas bei den Tschechen in diesem Eröffnungsspiel gut funktioniert hat, dann ihre Innenverteidigung. Tomas Ujfalusi hat eine sehr sichere Partie hingeliefert. Und David Rozehnal und Marek Jankuloski haben ihn dabei fehlerfrei unterstützt. Ansonsten haben die Tschechen sehr enttäuscht. Nur bei einem bin ich sicher. Sie zählen zu den Titelaspiranten. Ich habe zwar das Spielergebnis falsch getippt (1:1), weil ich dachte die Schweiz erkämpft sich mit den tollen Zuschauern im Rücken wenigstens ein Unentschieden, aber mit meiner Prognose, dass es Tschechien weit bringen wir in dem Turnier, da werde ich wohl dann nicht so falsch liegen. Karel Brückner hat ja auch alles richtig gemacht. Obwohl Koller es zuvor gar nicht so toll fand, dass er gegen Sverkos ausgewechselt wurde, umso erleichterter war er dann, als der junge Stürmer den Siegtreffer erzielte und applaudierte ja dann auch artig. Unter dem Strich war es ein sehr glücklicher Auftaktsieg für die Tschechen. Aber der Sieg war auch sehr effektiv. 2 Chancen zum Tor, ein Tor. Was will man mehr? Arme tapfere Nati" (so wird liebevoll die Schweizer Nationalmannschaft von ihren Bürgern genannt), dass hast Du nicht verdient.
David hatte in der Zwischenzeit mit seiner Oma und Uroma Kopfball geübt, was an sich ja nichts Besonderes ist. Aber wir haben uns fast tot gelacht. Denn meine Mutter hat fast immer den Ball überhaupt nicht getroffen. Das sah zum Schiessen aus. Muss man gesehen haben.
Vom zweiten Spiel des Tages, Portugal gegen die Türkei, habe ich leider nur die zweite Hälfte gesehen. Zum einen habe ich die ersten Zeilen zu diesem Bericht geschrieben und zum anderen musste ich zunächst zum Public Viewing in die Elbershallen gelangen. Der Sender EinsLive hat ja den Begriff Public Viewing" aus seinem Sprachgebrauch verbannt, weil die Amerikaner so das Aufbahren von zurechtgemachten Verstorbenen bezeichnen, damit die Hinterbliebenen Abschied nehmen können. Muss für die Amis ja ein riesiger Kulturschock gewesen sein, als sie 2006 zum Public Viewing geschickt worden sind. ;-)
Nun ja, das Spiel Portugal:Türkei war ja echt spitze. Schneller, technisch einwandfreier Fußball. Die Portugiesen haben auch völlig zu recht das Spiel gewonnen. Auch in dieser Höhe. 2:0 und nicht die Stars haben die Tore erzielt. Der beste Mann der Selecção war Pepe. Er erzielte das 1:0 und bot eine solide Abwehrleistung. In der ersten Halbzeit wurde ihm ja noch ein regulär erzielter Treffer aberkannt. Aber sein zweiter Treffer zählte und brachte die Portugiesen auf die Siegerstrasse. Bis dahin hatten sie ja schon 5 hochkarätige Einschussmöglichkeiten. Spannung war nur noch vorhanden, weil die Brasilianer Europas ihre Überlegenheit nicht in Tore umgemünzt hatten und es lange nur 1:0 stand. Für die Entscheidung sorgte schließlich der eingewechselte Raul Meireles in der Nachspielzeit. Cristiano Ronaldo bediente bei einem Konter Joao Moutinho, der das Leder geschickt annahm und an Demirel vorbei zu Meireles weiterleitete. Der Mittelfeldspieler vom FC Porto hatte keine Mühe, den Ball im leeren Tor zu versenken. Ronaldo zeigte, dass er zu den besten Fußballern der Welt gehört. Nani ist ein großes Fußballtalent, dass hat er eindrucksvoll bewiesen. Deutschland muss riesigen Respekt vor der portugiesischen Mannschaft haben, falls sie im Viertelfinale auf diese Ausnahmefußballer treffen sollten. Aber auch die Türkei sollte sich noch nicht aufgeben. Sie haben schließlich auch sehr guten Fußball gezeigt.
Schön fand ich, dass sich die Fans beider Seiten so friedlich nebeneinander das Spiel auf der Großleinwand angeschaut haben. Das WM Feeling ist zurückgekehrt. Ich hatte Gänsehaut, als die Portugiesen das 1:0 geschossen hatten. 2004, da war ich mit Schmitti noch im Land des Vize-Europameisters. Leider nicht pünktlich zur EM, weilö mein damaliger Arbeitgeber mir nicht frei gab, aber eine Woche nach Beendigung des letzten Spiels. Damals haben wir auch die Portugiesen lieben gelernt. Ich wollte Portugal, das Herkunftsland von Nelly Furtados Eltern, meiner Lieblingssängerin, kennen lernen. Außerdem war damals schon der Hype um meinen Namensvetter Cristiano sehr groß. Das Land war stolz auf ihre Helden, welche ja im Finale nur knapp an Griechenland gescheitert waren. Wie fußballbegeistert die Portugiesen sind, konnten wir verfolgen, weil kurz nach der EM 2004 in Südamerika die vergleichbaren Südamerikameisterschaften stattfanden. Die Portugiesen sind den Brasilianern sehr nah verbunden. So bekamen wir damals wenigsten noch einen Hauch vom Flair der Euro mit, weil wir bis spät in die Nacht die Spiele der Brasilianer zusammen mit den Einheimischen verfolgt haben. Das war auch eine sehr schöne Zeit Schmitti, ich hoffe Du hast dort oben im Himmel auch so viel Spaß an der EM wie ich hier unten auf der Erde. Ich bin genau wie die anderen Jungs in Gedanken und im Herzen immer bei Dir, alter Junge
Nun gehe ich erst einmal ins Bett und träume davon, wie Ballack +10 die Polen aus dem Wörthersee-Stadion von Klagenfurt raus schießen. Wie gesagt, nichts für ungut liebe Polen, aber ich möchte, dass Deutschland recht weit in diesem Turnier kommt.
Alles Liebe und Gute Nacht"
Euer Christian
Freitag, 6. Juni 2008
Mögen die Spiele beginnen!
Hallo liebe Freunde des runden Leders! Nun ist es endlich soweit: Noch einmal schlafen, dann können die Spiele beginnen! Hat Euch auch schon das langsam aufkommende allgemeine Fußballfieber ergriffen? Mich auf jeden Fall! Ich kann die EURO´08 schon seit dem letzten Spiel meiner geliebten Borussia aus Mönchengladbach nicht mehr erwarten. Die Aufstiegsparty war klasse! Nach dem vorletzten Jahr, dem grausamen Fußball mit dem schrecklichen Ende, welches in der 2. Liga mündete, war dieses Fußballjahr eine wirkliche Wiedergutmachung. Wie Phoenix aus der Asche. Aber kaum war der Aufstieg vollbracht , schon waren meine Gedanken nur noch bei Ballack & Co. Ballack ist für mich ja eh der Inbegriff des deutschen Fußballs. Er verkörpert alles, was den deutschen Fußball ausmacht: Schnelligkeit, Intelligenz, Wendigkeit, Disziplin, Spritzigkeit [wenn man mal von Lahm absieht ;-)] Kraft, Ausdauer, Schönheit (wenn man auch mal die Frauen zu Wort kommen lässt, und in Betracht zieht, dass Ballack auch als Model auf den Titelblättern der Modezeitschriften durchgehen könnte) und nicht zuletzt Kampfkraft. Ich bin echt stolz darauf den Michael schon zweimal in meinem Leben persönlich treffen zu dürfen. Als wir vor ein paar Wochen den Bayern zum gefühlten 100. Meistertitel gratuliert haben, da durfte ich, während der obligatorischen Triumphfahrt des Bayern-Kaders durch die Münchener Strassen, auf der Leopoldstrasse dem Marcell Jansen noch ein paar Glückwünsche zu der bevorstehenden EM-Teilnahme mit auf den Weg nach Österreich/ in die Schweiz geben. Auch ein sehr schönes Erlebnis. Aber das nur am Rande.
Wie empört ich war, als ich gestern die Berichte über die Presse aus Polen (unserem Gegner im ersten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft) wahrnehmen musste: Da war der Leo Beenhakker, niederländischer Trainer des polnischen Teams, mit den abgetrennten Köpfen von Michael Ballack und Jogi Löw in seinen blutigen Händen auf dem Titelblatt der polnischen Bildzeitung (übrigens dem Axel Springer Verlages zugehörig!) zu sehen. Überschrift: Leo, bring uns ihre Köpfe!". Was für eine unschöne und unfeine Angelegenheit. Ich fand es aber auch klasse, dass sich Leo und seine polnische Nationalmannschaft sofort von dieser Schmierpresse distanziert haben. Wir Deutschen sind ja auch nicht viel besser. Es gibt diverse Internetauftritte bezüglich der EURO´08, wie Videos in den Videoportalen Youtube.com oder MyVideo.com , welche die polnische Ehre verletzen, indem sie z.B. suggerieren, dass polnische Fans nur Autos stehlen können: - es werden deutschen Touristen auf dem Weg zur EM die Autos unter den Hintern weggeklaut -. Es ist ja auch Tatsache, dass viele polnischen Fans durch Deutschland durchfahren müssen, damit sie zu den EM-Austragungsorten gelangen können. Dies wurde zu Anlass genommen, um Filmchen ins Internet zu stellen, um die polnischen Fans als eine Art Heuschreckenschwarm darzustellen, welcher über Deutschland hinwegschwirrt und alle Wertgegenstände mit sich reißt. Kann man witzig finden, aber als Pole würde ich mich auch verarscht fühlen. Bei der WM 2006 in Deutschland, als Polen in Dortmund gegen Deutschland gespielt hat und wir (Andy Schwichtenberg, Olli Horsch, ein guter Kumpel, welcher namentlich nicht erwähnt werden möchte und meine Wenigkeit) mittendrin im Geschehen waren, sind auch einige unschöne Dinge geschehen. Es haben sich deutsche Idioten mit polnischen Idioten geschlagen; deutsche Eliteeinheiten mussten in Zusammenarbeit mit der polnischen Polizei und anderen europäischen Einsatzkommandos einige Hooligans beider Lager festnehmen. Bei der Festnahme waren wir live dabei riesige, große, schwarz gekleidete, und körperlich gut gebaute sowie ausgerüstete Einheiten [Marke Robocop] haben im Laufschritt und in Formation (erinnerte an römische Legionärseinheiten) die Hooligans eingekreist und ruckzuck überwältigt. Ein wenig hart sind sie dabei vorgegangen. Es war aber Härte, die in diesem Falle auch angebracht war. Einige Fernsehanstalten nahmen dies ja gleich zum Anlass, um ein Fass aufzumachen. Wie gesagt, wir waren mittendrin statt nur dabei. Andy durfte im WDR ein Statement dazu abgeben, was am darauf folgenden Sonntag auch bei Sport im Westen ausgestrahlt wurde. Ich war auch im Bild. Ich durfte das 5 Liter Fass Bier im Hintergrund halten, welches Andy und Olli am Dortmunder Hauptbahnhof besorgt hatten ;-). Wir haben allerdings nicht die Dinge gesagt, was der mit seinen provozierenden Fragen schon in eine Richtung lenkende Reporter hören wollte. Wir sollten das Vorgehen der Sicherheitseinheiten auf das schärfste kritisieren. Nun wir hingegen haben aber geantwortet, dass wir uns durch die Beseitigung der störenden Elemente sicherer fühlten" und dass wir den während der Spiele Dienst habenden Einsatztruppen sehr dankbar sind". Hooligans sind nun mal keine Fans! Sie gehören nicht zu einer WM, oder einer EM. Wir wollen friedliche, sportliche und spannende Spiele! Natürlich wünsche ich mir für die EURO´08 auch einen reibungslosen Ablauf.
An dieser Stelle nochmals Dank an die Sicherheitskräfte. Nicht zuletzt durch ihren tollen und sympathischen Auftritt wurde die WM´06 zu einem wunderschönen Erlebnis. Die Spiele immer unauffällig begleitend und stets hilfsbereit, aber auch mal hart durchgreifend wenn es notwendig war. So habe ich die Polizei in Erinnerung. Dabei wollten die Mädels und Jungs doch selbst gern die Spiele mit uns zusammen verfolgen. War echt spitze, wie ihr uns zur Seite gestanden habt!
Ich habe aber an das Polenspiel auch noch einige sehr schöne Erinnerungen. Als ich Andy, seinen Bruder (diesen hatten wir in der Zwischenzeit in der Kneipe - in der wir notgedrungen das Spiel auf kleinen TV-Einheiten verfolgen mussten, weil der Friedensplatz vor Leuten platzte zusammen mit seinen Freunden vorfanden) und die anderen Kollegen aus den Augen verloren hatte und ganz Deutschland im Freudentaumel zu sein schien die Straßen leuchteten in den Farben Schwarz, Rot und Gold, die Menschen lagen sich in den armen und von überall schallte es laut Oh wie ist das schön ...", oder alle saßen auf der Straße und standen wieder auf und sangen HUMBA, HUMBA, Täterä, Täterä.." -, da habe ich eine junge Polin an einer Straßenlaterne bitterlich weinen sehen. Sie war sehr hübsch und zierlich. Oliver Neuville hatte ja gerade erst vor zehn Minuten an diesem 8. Juni 2007 in Dortmund in der Nachspielzeit auf Zuspiel von Odonkor das 1:0 für Deutschland erzielt. Ich sah wie zwei Männer bei der jungen Polin standen und ihr in ihrer Trauer nicht helfen konnten. Augenscheinlich waren es ihr Freund und ein zusätzlicher Verwandter evtl. ihr Bruder. Ich war so übermannt von der ganzen positiven Stimmung, so dass ich einfach zu ihr hinging und sie spontan in den Arm nahm. Ich sagte ihr tröstende Worte in ihr rechtes Ohr. Sie weinte zwar zunächst weiter, aber nach kurzer Zeit kam ein Lächeln in ihr Gesicht. Meine Worte schienen zu helfen. Auch die beiden Männer freuten sich sehr. Ich hatte geschafft, was die beiden nicht hinbekommen hatten. Dabei hatte ich ihr nur zugestanden, dass die Polen ein super Spiel geliefert hatten und wir Deutschen nur mit sehr viel Glück gewonnen haben. Irgendwann wird es eine Revanche geben. Dieser Zeitpunkt ist ja nun am Sonntag gekommen. Ich freue mich darauf. Damals bin ich mit den Dreien noch einen trinken gegangen und habe mit ihnen zusammen das rege Treiben auf den Dortmundern Straßen genossen. Es war eine wunderschöne Nacht. Wir haben zusammen mit 50.000 fußball- begeisterten Fans die Nacht zum Tage gemacht. Um vier Uhr morgens habe ich den letzten bzw. ersten Zug nach Hagen genommen. Zuhause geduscht und dann ab zur Arbeit! Ja so war das ... und evtl. wird es am Sonntag genauso schön? Wer weiß das schon?
Morgen, zunächst die Eröffnungsfeier, die sehr schön werden soll, und dann die ersten Spiele. Das Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber Schweiz und Tschechien hat es ja schon in sich. Ich finde, es ist sogar schon ein Schlüsselspiel. Es entscheidet sogar darüber, ob Deutschland in diesem Turnier sehr weit kommen wird, oder schon früh ausscheiden muss. Deswegen ist es auch schwer einen Tipp abzugeben. Ich denke, es läuft auf ein 1:1 hinaus. Auch das zweite Spiel ist schon von großer Bedeutung. Wird Portugal seiner Favoritenrolle gerecht? Oder nimmt die Türkei ihre Außenseiterrolle nicht zu ernst und schlägt Portugal ein Schnippchen? Wie gesagt, diese beiden Spiele haben meiner Meinung nach schon vorentscheidenen Charakter, wie erfolgreich Deutschland bei diesen Spielen sein wird. Wir werden entweder auf Portugal, oder Tschechien treffen. Ich weiß nicht, welche Mannschaft mir da lieber ist. Natürlich müssen wir uns selbst erst in unserer Gruppe durchbeißen. Aber als großer Deutschlandfan muss und möchte ich auf ein Weiterkommen über die Gruppenphase hinaus setzen.
Mögen die Spiele beginnen!
Euer Christian
P.S. Ich werde Euch in den nächsten Tagen immer wieder ein paar begleitende Worte zu den aktuellen EURO´08 Ereignissen widmen. Ich hoffe, dass es Euch auch Spaß bereiten wird.
Wie empört ich war, als ich gestern die Berichte über die Presse aus Polen (unserem Gegner im ersten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft) wahrnehmen musste: Da war der Leo Beenhakker, niederländischer Trainer des polnischen Teams, mit den abgetrennten Köpfen von Michael Ballack und Jogi Löw in seinen blutigen Händen auf dem Titelblatt der polnischen Bildzeitung (übrigens dem Axel Springer Verlages zugehörig!) zu sehen. Überschrift: Leo, bring uns ihre Köpfe!". Was für eine unschöne und unfeine Angelegenheit. Ich fand es aber auch klasse, dass sich Leo und seine polnische Nationalmannschaft sofort von dieser Schmierpresse distanziert haben. Wir Deutschen sind ja auch nicht viel besser. Es gibt diverse Internetauftritte bezüglich der EURO´08, wie Videos in den Videoportalen Youtube.com oder MyVideo.com , welche die polnische Ehre verletzen, indem sie z.B. suggerieren, dass polnische Fans nur Autos stehlen können: - es werden deutschen Touristen auf dem Weg zur EM die Autos unter den Hintern weggeklaut -. Es ist ja auch Tatsache, dass viele polnischen Fans durch Deutschland durchfahren müssen, damit sie zu den EM-Austragungsorten gelangen können. Dies wurde zu Anlass genommen, um Filmchen ins Internet zu stellen, um die polnischen Fans als eine Art Heuschreckenschwarm darzustellen, welcher über Deutschland hinwegschwirrt und alle Wertgegenstände mit sich reißt. Kann man witzig finden, aber als Pole würde ich mich auch verarscht fühlen. Bei der WM 2006 in Deutschland, als Polen in Dortmund gegen Deutschland gespielt hat und wir (Andy Schwichtenberg, Olli Horsch, ein guter Kumpel, welcher namentlich nicht erwähnt werden möchte und meine Wenigkeit) mittendrin im Geschehen waren, sind auch einige unschöne Dinge geschehen. Es haben sich deutsche Idioten mit polnischen Idioten geschlagen; deutsche Eliteeinheiten mussten in Zusammenarbeit mit der polnischen Polizei und anderen europäischen Einsatzkommandos einige Hooligans beider Lager festnehmen. Bei der Festnahme waren wir live dabei riesige, große, schwarz gekleidete, und körperlich gut gebaute sowie ausgerüstete Einheiten [Marke Robocop] haben im Laufschritt und in Formation (erinnerte an römische Legionärseinheiten) die Hooligans eingekreist und ruckzuck überwältigt. Ein wenig hart sind sie dabei vorgegangen. Es war aber Härte, die in diesem Falle auch angebracht war. Einige Fernsehanstalten nahmen dies ja gleich zum Anlass, um ein Fass aufzumachen. Wie gesagt, wir waren mittendrin statt nur dabei. Andy durfte im WDR ein Statement dazu abgeben, was am darauf folgenden Sonntag auch bei Sport im Westen ausgestrahlt wurde. Ich war auch im Bild. Ich durfte das 5 Liter Fass Bier im Hintergrund halten, welches Andy und Olli am Dortmunder Hauptbahnhof besorgt hatten ;-). Wir haben allerdings nicht die Dinge gesagt, was der mit seinen provozierenden Fragen schon in eine Richtung lenkende Reporter hören wollte. Wir sollten das Vorgehen der Sicherheitseinheiten auf das schärfste kritisieren. Nun wir hingegen haben aber geantwortet, dass wir uns durch die Beseitigung der störenden Elemente sicherer fühlten" und dass wir den während der Spiele Dienst habenden Einsatztruppen sehr dankbar sind". Hooligans sind nun mal keine Fans! Sie gehören nicht zu einer WM, oder einer EM. Wir wollen friedliche, sportliche und spannende Spiele! Natürlich wünsche ich mir für die EURO´08 auch einen reibungslosen Ablauf.
An dieser Stelle nochmals Dank an die Sicherheitskräfte. Nicht zuletzt durch ihren tollen und sympathischen Auftritt wurde die WM´06 zu einem wunderschönen Erlebnis. Die Spiele immer unauffällig begleitend und stets hilfsbereit, aber auch mal hart durchgreifend wenn es notwendig war. So habe ich die Polizei in Erinnerung. Dabei wollten die Mädels und Jungs doch selbst gern die Spiele mit uns zusammen verfolgen. War echt spitze, wie ihr uns zur Seite gestanden habt!
Ich habe aber an das Polenspiel auch noch einige sehr schöne Erinnerungen. Als ich Andy, seinen Bruder (diesen hatten wir in der Zwischenzeit in der Kneipe - in der wir notgedrungen das Spiel auf kleinen TV-Einheiten verfolgen mussten, weil der Friedensplatz vor Leuten platzte zusammen mit seinen Freunden vorfanden) und die anderen Kollegen aus den Augen verloren hatte und ganz Deutschland im Freudentaumel zu sein schien die Straßen leuchteten in den Farben Schwarz, Rot und Gold, die Menschen lagen sich in den armen und von überall schallte es laut Oh wie ist das schön ...", oder alle saßen auf der Straße und standen wieder auf und sangen HUMBA, HUMBA, Täterä, Täterä.." -, da habe ich eine junge Polin an einer Straßenlaterne bitterlich weinen sehen. Sie war sehr hübsch und zierlich. Oliver Neuville hatte ja gerade erst vor zehn Minuten an diesem 8. Juni 2007 in Dortmund in der Nachspielzeit auf Zuspiel von Odonkor das 1:0 für Deutschland erzielt. Ich sah wie zwei Männer bei der jungen Polin standen und ihr in ihrer Trauer nicht helfen konnten. Augenscheinlich waren es ihr Freund und ein zusätzlicher Verwandter evtl. ihr Bruder. Ich war so übermannt von der ganzen positiven Stimmung, so dass ich einfach zu ihr hinging und sie spontan in den Arm nahm. Ich sagte ihr tröstende Worte in ihr rechtes Ohr. Sie weinte zwar zunächst weiter, aber nach kurzer Zeit kam ein Lächeln in ihr Gesicht. Meine Worte schienen zu helfen. Auch die beiden Männer freuten sich sehr. Ich hatte geschafft, was die beiden nicht hinbekommen hatten. Dabei hatte ich ihr nur zugestanden, dass die Polen ein super Spiel geliefert hatten und wir Deutschen nur mit sehr viel Glück gewonnen haben. Irgendwann wird es eine Revanche geben. Dieser Zeitpunkt ist ja nun am Sonntag gekommen. Ich freue mich darauf. Damals bin ich mit den Dreien noch einen trinken gegangen und habe mit ihnen zusammen das rege Treiben auf den Dortmundern Straßen genossen. Es war eine wunderschöne Nacht. Wir haben zusammen mit 50.000 fußball- begeisterten Fans die Nacht zum Tage gemacht. Um vier Uhr morgens habe ich den letzten bzw. ersten Zug nach Hagen genommen. Zuhause geduscht und dann ab zur Arbeit! Ja so war das ... und evtl. wird es am Sonntag genauso schön? Wer weiß das schon?
Morgen, zunächst die Eröffnungsfeier, die sehr schön werden soll, und dann die ersten Spiele. Das Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber Schweiz und Tschechien hat es ja schon in sich. Ich finde, es ist sogar schon ein Schlüsselspiel. Es entscheidet sogar darüber, ob Deutschland in diesem Turnier sehr weit kommen wird, oder schon früh ausscheiden muss. Deswegen ist es auch schwer einen Tipp abzugeben. Ich denke, es läuft auf ein 1:1 hinaus. Auch das zweite Spiel ist schon von großer Bedeutung. Wird Portugal seiner Favoritenrolle gerecht? Oder nimmt die Türkei ihre Außenseiterrolle nicht zu ernst und schlägt Portugal ein Schnippchen? Wie gesagt, diese beiden Spiele haben meiner Meinung nach schon vorentscheidenen Charakter, wie erfolgreich Deutschland bei diesen Spielen sein wird. Wir werden entweder auf Portugal, oder Tschechien treffen. Ich weiß nicht, welche Mannschaft mir da lieber ist. Natürlich müssen wir uns selbst erst in unserer Gruppe durchbeißen. Aber als großer Deutschlandfan muss und möchte ich auf ein Weiterkommen über die Gruppenphase hinaus setzen.
Mögen die Spiele beginnen!
Euer Christian
P.S. Ich werde Euch in den nächsten Tagen immer wieder ein paar begleitende Worte zu den aktuellen EURO´08 Ereignissen widmen. Ich hoffe, dass es Euch auch Spaß bereiten wird.
Mittwoch, 21. Mai 2008
Abonnieren
Posts (Atom)